Die Anti-Meloni: Neue Chefin von Italiens Sozialdemokraten überrascht
Sie ist eigentlich in der Schweiz geboren, radikale Feministin und hat jahrelang in den USA gelebt und dort für 'Barack Obama Wahlkämpfe gefochten - und außerdem ist sie die erste Frau an der Spitze der Sozialdemokraten Italiens, der Traditionspartei. Die 37-jährige Italo-Amerikanerin Elly Schlein ist tatsächlich ein deutliches Signal für eine Wende bei Italiens größter Oppositionspartei und sie ist eine offene Herausforderung für Regierungschefin Giorgia Meloni.
Offen bisexuell
Von der Emilia Romagna, einst Hochburg der Kommunistischen Partei Italiens (PCI), soll der Neubeginn des PD (Partito Democratico) starten. Behauptet hat sich im Rennen um den Parteivorsitz die Italo-Amerikanerin Elly Schlein, aufsteigender Stern am linken Firmament.
In Bologna, Hauptstadt der Emilia Romagna, hat die 37-jährige Schlein ihre politischen Wurzeln. Sie arbeitete 2008 und 2012 im Wahlkampfteam des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama und wurde in den italienischen Medien wegen ihres steilen Aufstiegs und ihres aktivistischen Engagements mit der demokratischen US-Politikerin Alexandria Ocasio-Cortez verglichen. Sie lebt offen bisexuell und fordert mit radikal feministischen Ansichten die oft konservative italienische Gesellschaft offen heraus.
Sieg im Duell mit Polit-Profi
Überraschend unterlag der Berufspolitiker Stefano Bonacchini mit langer Erfahrung in den Parteizentralen im Duell gegen Schlein, die sich bei der Wahl mit 54 Prozent der Stimmen behaupten konnte. Über eine Million Mitte-Links-Wähler hatten sich am Sonntag an der Kür des PD-Vorsitzes beteiligt.
Grüne Politik
Auf Elly Schlein blickt Italiens Mitte-Links-Wählerschaft mit großer Hoffnung. Sie will sich für Geschlechter- und Bürgerrechtsfragen engagieren. Auch für Ökologie macht sich die PD-Kandidatin stark. Im Wahlkampf sagte Schlein, sie wolle die krisengeschüttelte PD erneuern und sich für eine Arbeitsreform und mehr Wohlstand einsetzen. Solidarität mit Migranten, die Legalisierung leichter Drogen, einen Mindestlohn und eine Vermögenssteuer sind ihre Prioritäten.
„Das sozialdemokratische Volk ist lebendig und bereit, sich zu erheben. Dies ist ein klares Mandat für einen echten Wandel“, sagte Schlein in der Nacht auf Montag nach ihrem Wahlsieg. „Wir werden den Kampf gegen jede Art von Ungleichheit in den Mittelpunkt stellen“, betonte sie.
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