Italien: Flüchtlingszahl erreicht neues Rekordhoch

Flüchtlinge stehen vor einer Hilfsstelle bei Ventimiglia Schlange
Ein neue Task Force soll die Abschiebung von abgelehnten Asylwerbern beschleunigen.

Die Zahl der von Italien versorgten Flüchtlinge ist im September auf ein Rekordhoch von 159.763 gestiegen. Seit Jahresbeginn sind nach Angaben des italienischen Innenministeriums 131.139 Migranten in Italien eingetroffen. Gegenüber dem Vorjahr ist das eine leichte Steigerung von 1,36 Prozent, wie die Behörde am Montag mitteilte.

Vor diesem Hintergrund plant der italienische Premier Matteo Renzi nun die Errichtung einer Task Force, die gemeinsam mit den Regionen und Gemeinden die Versorgung und Integration der Schutzsuchenden koordinieren soll. An der Spitze der Kommission aus Experten des Innen-, Außen- und Verteidigungsministeriums soll der frühere Justizminister und Ex-Bürgermeisters von Turin, Piero Fassino, stehen.

Beschleunigte Abschiebung

Ziel der Task Force ist zudem eine beschleunigte Abschiebung von abgelehnten Asylwerbern. Auch die EU-Registrierungszentren für neu ankommende Migranten in Italien, die sogenannten Hotspots, sollen künftig ihrer Kontrolle unterliegen.

Laut einer jüngsten Umfrage sprechen sich unterdessen rund 48 Prozent der Italiener für eine strengere Kontrolle der Schengen-Binnengrenzen aus, um illegale Migration zu unterbinden. 35 Prozent wollen hingegen nur unter besonders schwerwiegenden Umständen Kontrollen an den EU-Innengrenzen, wie aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Demos&Pi hervorgeht, die von der römischen Tageszeitung La Repubblica veröffentlicht wurde.

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