Israels Regierung erlaubt Nationalisten-Marsch durch Jerusalem

PALESTINIAN-ISRAEL-CONFLICT-RELIGION
Hamas drohte mit Blick auf Kundgebung mit neuer Gewalt: "Die Ereignisse vom 10. Mai dürfen sich nicht wiederholen." Damals kam es zu Zusammenstößen zwischen Palästinensern und Polizei.

Die israelische Regierung hat einen umstrittenen Marsch jüdischer Nationalisten durch Jerusalem genehmigt. Der Marsch werde am Dienstag kommender Woche auf einer "von der Polizei und den Organisatoren festzulegenden Route" stattfinden, teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu am Dienstag nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts mit. Zuvor hatte die radikalislamische Hamas im Gazastreifen mit neuer Gewalt gedroht.

Der Marsch war ursprünglich für diesen Donnerstag geplant gewesen. Am Montag hatten die Organisatoren die Kundgebung mit der Begründung abgesagt, dass die Polizei ihre Route nicht genehmigen wollte. Der Marsch sollte demnach teilweise durch die arabischen Viertel der Ost-Jerusalemer Altstadt führen.

Hamas-Drohung

Die Hamas hatte am Montag mit neuer Gewalt gedroht und betont, dass sich "die Ereignisse vom 10. Mai nicht wiederholen" dürften. An diesem Tag war es zu schweren Zusammenstößen zwischen israelischen Sicherheitskräften und Palästinensern in Ost-Jerusalem gekommen. Mehr als 300 Menschen wurden verletzt.

Die Auseinandersetzungen hatten sich kurz vor einem geplanten Marsch von Juden zur Erinnerung an die israelische Besetzung von Ost-Jerusalem im Sechs-Tage-Krieg 1967 ereignet. Der Marsch wurde letztlich abgesagt.

Tage der Gewalt

Nach den Zusammenstößen in Ost-Jerusalem kam es zu einer elftägigen Gewalteskalation zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas. Dabei wurden mehr als 270 Menschen getötet, die meisten der Opfer waren Palästinenser.

Am Dienstag kommender Woche könnte Israel bereits eine neue Regierung haben. Am Sonntag findet in der Knesset die mit Spannung erwartete Vertrauensabstimmung über die neue Regierung statt. Erhält das Acht-Parteien-Bündnis der Opposition das Vertrauen der Mehrheit der Abgeordneten, endet die jahrelange Ära von Netanyahu.

Kommentare