Israel: Regierung billigt Bau von Seilbahn zur Klagemauer

Das Projekt in der Jerusalemer Altstadt dürfte bei Palästinensern auf Ablehnung stoßen.

Die israelische Regierung hat die umstrittenen Pläne für den Bau einer Seilbahn in die Jerusalemer Altstadt gebilligt. Bei einem Sondertreffen an der Klagemauer stimmte das Kabinett von Regierungschef Benjamin Netanyahu am Sonntag der ersten Bauphase der Seilbahn zu, deren Endhaltestelle in der Nähe der Klagemauer liegen soll.

Fertigstellung 2021 geplant

Dafür veranschlagte das Tourismusministerium rund 200 Millionen Schekel (50 Millionen Euro). Die Seilbahn soll von einer Station im Westen Jerusalems 1,4 Kilometer weit in die Altstadt führen und ab dem Jahr 2021 stündlich 3.000 Passagiere befördern. Mit dem Kabinettstreffen an der Klagemauer, die zu den heiligsten Stätten des Judentums zählt, erinnerte Israels rechtsgerichtete Regierung an die Eroberung der Jerusalemer Altstadt im Sechs-Tage-Krieg vor 50 Jahren.

Israel hatte Ost-Jerusalem damals besetzt und später annektiert. Dieser Schritt wurde von der internationalen Gemeinschaft nie anerkannt.

Ungelöster Streit um Jerusalem

Der Status von Jerusalem zählt zu den größten Streitpunkten im Nahost-Konflikt. Die israelische Regierung sieht in Jerusalem die unteilbare Hauptstadt des Landes, die Palästinenser erheben aber Anspruch auf den Ostteil der Staat als Hauptstadt eines zukünftigen Palästinenserstaates.

Infrastrukturprojekte der israelischen Behörden in Ost-Jerusalem ziehen immer wieder harsche Kritik der Palästinenser wie auch der internationalen Gemeinschaft nach sich. Der Bau der Seilbahn wurde schon seit Jahren diskutiert. Die israelischen Behörden machen geltend, dass die Seilbahn angesichts der vielen Besucher an der Klagemauer den Zugang erleichtern soll.

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