Houthi-Stellungen im Jemen bombardiert
Einen Tag nach den US-Luftangriffen gegen proiranische Milizen im Irak und Syrien haben Streitkräfte der USA und Großbritanniens gemeinsam Stellungen der Houthi im Jemen beschossen.
Mit der Hilfe weiterer Länder seien 36 Ziele der ebenfalls vom Iran unterstützten Houthi-Miliz an 13 Orten im Jemen attackiert worden, teilte das US-Verteidigungsministerium am Samstagabend in Washington mit. Der Iran verurteilte die Angriffe.
Es ist bereits der dritte gemeinsame britisch-amerikanische Militäreinsatz in den vergangenen Wochen gegen die Houthi. Er folgt auf umfangreiche Vergeltungsschläge der Amerikaner gegen Milizen im Irak und Syrien in der Nacht zuvor.
Huthi-Angriffe auf Frachtschiffe sind internationale Herausforderung
In einer gemeinsamen Stellungnahme der beteiligten Länder hieß es, bei den beschossenen Zielen im Jemen handle es sich unter anderem um Waffenlager, Raketensysteme und Abschussvorrichtungen und Luftverteidigungssysteme. Die Attacken der Houthi auf Handels- und Marineschiffe seien eine internationale Herausforderung.
Die Houthi nehmen seit Beginn des Gaza-Krieges zwischen Israel und der islamistischen Terrororganisation Hamas immer wieder Handelsschiffe im Roten Meer ins Visier. Die Miliz agiert aus Solidarität mit der Hamas und richtet ihre Attacken vor der jemenitischen Küste auf Frachter mit angeblicher israelischer Verbindung. Angesichts der Gefahren meiden große Reedereien zunehmend die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg zwischen Asien und Europa durch das Rote Meer und den Suez-Kanal. Das hat mittlerweile erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft.
Houthi: "Werden unsere Position nicht ändern"
Die Houthi bekräftigten wie nach vorigen US-Angriffen gegen Ziele im Jemen, dass sie ihre Attacken in der Region fortsetzen würden. Die Bombardements "werden unsere Position nicht ändern", teilte Mohammed al-Buchaiti, Mitglied des Politbüros der militanten Houthi-Bewegung, mit. "Wir werden auf Eskalation mit Eskalation antworten."
"Das war erneut eine Verletzung der territorialen Integrität Jemens und somit ein klarer Verstoß gegen international anerkannte Gesetze und Vorschriften", schrieb der iranische Außenamtssprecher Nasser Kanaani auf der Ministeriums-Webseite.
Angriffe als "Verschnaufpause" für Israel
Diese einseitigen und abenteuerlichen Operationen führten lediglich zu noch mehr Spannungen in der Region und gefährdeten auch die internationale Sicherheit, argumentierte er. Das eigentliche Ziel sei es, mit solchen Angriffen der israelischen Regierung im Gaza-Krieg eine "Verschnaufpause" zu verschaffen, sagte der Sprecher des iranischen Außenministeriums.
Die Aktion gegen die Houthi folgte auf einen größeren Militärschlag der Amerikaner am Tag zuvor. In der Nacht zum Samstag hatte das US-Militär umfangreiche Luftschläge gegen Stellungen proiranischer Milizen im Irak und in Syrien geflogen. US-Streitkräfte beschossen dabei in beiden Ländern mehr als 85 Ziele an sieben Orten aus der Luft - darunter Kommandozentralen, Geheimdienststandorte und Waffenlager, die nach US-Angaben von iranischen Revolutionsgarden (IRGC) und mit ihnen verbundenen Milizen genutzt wurden. Die USA reagierten damit auf einen tödlichen Angriff proiranischer Milizen wenige Tage zuvor, bei dem in Jordanien nahe der syrischen Grenze drei amerikanische Soldaten getötet worden waren.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs haben proiranische Milizen fast täglich Angriffe auf US-Militärstützpunkte im Irak und in Syrien verübt. Die US-Regierung reagierte darauf bereits zuvor mit Luftschlägen in beiden Ländern - allerdings in geringerem Ausmaß als die konzertierte Aktion an diesem Wochenende.
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