So soll der Frieden im Gazastreifen garantiert werden

„Der Krieg ist vorbei“, ließ Donald Trump vor Reportern an Bord des Präsidentenfliegers Air Force One keine Zweifel mehr zu: „Er ist vorbei, verstehen Sie das?“
Der US-Präsident ist überzeugt, dass aus der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas ein langfristiger Frieden entstehen wird. Und das noch vor dem großen Friedensgipfel in Sharm al-Sheik, bei dem am Montagnachmittag die wirklich heiklen Fragen geklärt werden sollten.
Tony Blair dürfte nun doch keine Rolle spielen
Zum Beispiel, wer den Gazastreifen künftig verwalten soll. Gegen Trumps ursprünglichen Plan, dem ehemaligen britischen Premier Tony Blair eine Führungsrolle zukommen zu lassen, gab es unter Vertretern arabischer Staaten großen Widerstand. „Ich mochte Tony schon immer, aber wir müssen erst herausfinden, ob er für alle Seiten eine akzeptable Wahl wäre“, so Trump, der jedenfalls eine „schnelle Lösung“ versprach.
Wie auch immer die neue Verwaltung letztlich aussehen soll – damit sie ihre Arbeit beginnen und die Hamas wie geplant entwaffnet werden kann, muss erst feststehen, wer künftig für die Sicherheit im Gazastreifen garantieren soll.
Fünf-Staaten-Taskforce unter Führung der USA geplant
Schon am Wochenende verlegte das US-Militär rund 200 US-Soldaten nach Israel, um die Einhaltung des Waffenstillstands zu überwachen. Sie sollen in den nächsten Tagen Verstärkung bekommen, den Gazastreifen allerdings nicht betreten. Dort sollen künftig Truppen aus den muslimischen Vermittlerstaaten Ägypten, Katar, der Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten patrouillieren.
Der Plan sieht vor, dass die muslimischen Einheiten den wahrscheinlich langwierigen Prozess zur Entwaffnung der Hamas überwachen, während die US-Soldaten schon alleine durch ihre Präsenz an der Grenze garantieren dürften, dass Israels Armee keine Angriffe mehr durchführt.

Es dürfte eine undankbare und potenziell lebensgefährliche Aufgabe werden, die Sicherheit im zerstörten Gazastreifen zu überwachen.
Koordinieren soll all diese Bemühungen eine „zivil-militärische Koordinationszentrale“ unter der Führung des US-Marineadmirals Brad Cooper, der sich schon jetzt in Israel befindet.
Bestätigung der muslimischen Staaten steht noch aus
Jedoch bestätigte Stand Montagnachmittag noch keiner der muslimischen Staaten seine Beteiligung an den Plänen. Es ist schließlich ein äußerst undankbarer und höchstwahrscheinlich lebensgefährlicher Einsatz für die betroffenen Soldaten:
Noch am Sonntag erklärte ein Hamas-Vertreter gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, eine Entwaffnung der Terrororganisation stehe „nicht zur Debatte“. Die muslimischen Soldaten der Friedenstruppe würden also in einem potenziell feindseligen Gebiet patrouillieren; noch dazu würde ihnen jeder erfolgte Terrorangriff, jedes Gefecht mit Hamas-Kämpfern als Misserfolg angelastet werden.
Trump jedoch ließ keinen Raum für Rückzieher: „Wir haben eine Reihe von verbalen Zugeständnissen, und ich glaube nicht, dass mich irgendjemand enttäuschen wollen.“
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