Laut Israels Regierung Drohnenangriff auf Netanjahu
Ein Drohnenangriff der Hisbollah aus dem Libanon auf die israelische Stadt Caesarea galt nach Regierungsangaben Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Das bestätigte ein Sprecher. Netanjahu und seine Frau seien zum Zeitpunkt des Angriffs jedoch nicht zu Hause gewesen. In Caesarea, einem Küstenort am Mittelmeer, liegt ein Haus Netanjahus. Den genauen Einschlagsort der Drohne nannte der Sprecher nicht. Solche Angaben dürfen in der Regel in Israel nicht veröffentlicht werden.
Grund dafür ist, dass Gegner diese Infos für künftige Angriffe nutzen könnten. Medien hatten von einem Einschlag in der Nähe von Netanjahus Haus berichtet. Nach Armeeangaben wurde niemand verletzt. Zwei weitere unbemannte Flugobjekte wurden demnach abgefangen.
Luftalarm gab es auch in der weiter südlich gelegenen Küstenmetropole Tel Aviv. Dort sei eine Drohne im Anflug auf den Stadtteil Glilot gewesen, wo das Hauptquartier des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad und eine andere Geheimdienstzentrale liegen. Die Sirenen heulten nach Armeeangaben auch Haifa, in zahlreichen Orten Nordisraels wie etwa der Stadt Tiberias am Westufer des Sees Genezareth und auf den Golanhöhen.
"Neue Phase der Eskalation"
Bei einer israelischen Gegenattacke auf Jounieh wurden nach libanesischen Angaben zwei Menschen getötet. Der Angriff habe einem Auto gegolten, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Die Stadt Jounieh liegt nördlich von Beirut.
Die mit der Hamas im Gazastreifen verbündete libanesische Schiitenmiliz Hisbollah beschießt Israel seit Beginn des Gazakriegs im Oktober vergangenen Jahres fast täglich mit Raketen und Drohnen. Nach der Nachricht vom Tod des Hamas-Chefs Yahya al-Sinwar im Gazastreifen am Donnerstag hatte die vom Iran unterstützte Miliz eine "eine neue Phase der Eskalation" angekündigt.
Bei israelischen Attacken im Gazastreifen hat es indes zahlreiche Tote gegeben. Bei einem Angriff auf das größte Flüchtlingslager Jabalia starben nach palästinensischen Angaben mindestens 33 Menschen. 85 Personen seien bei dem Vorstoß des israelischen Militärs am Freitag verletzt worden, teilten Mediziner mit. Wie die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA weiter mitteilte, kamen bei Angriff auf das Flüchtlingslager Al-Maghazi am Samstag mindestens elf Menschen ums Leben.
In Jabalia könnte die Zahl der Toten noch steigen, da noch einige Menschen unter den Trümmern vermutet würden, gab die Pressestelle der von der Hamas geführten Regierung bekannt. WAFA zufolge sind auch Kinder unter den Toten. Von israelischer Seite gab es zunächst keine Stellungnahme zu den Angaben. Auch in Al-Maghazi werden noch weitere Tote befürchtet.
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