Israel und Hamas verhandeln am Sonntag über Geisel-Freilassung

Palästinenser in Gaza vor Essensverteilstelle
Die islamistische Hamas und Israel beginnen Medien zufolge am Sonntag in Ägypten indirekte Gespräche über eine Freilassung der Geiseln im Gazastreifen und andere strittige Fragen. Die Verhandlungen am Sonntag und Montag finden in der Hauptstadt Kairo statt, meldete der dem ägyptischen Geheimdienst nahestehende TV-Sender Al-Kahera News am Samstag. Themen seien etwa die Freilassung der israelischen Geiseln im Austausch gegen eine Freilassung palästinensischer Häftlinge.
Bereits zuvor hatte aus dem Umfeld der islamistische Terrororganisation Hamas geheißen, es werde bereits am Samstagabend eine Delegation in die ägyptische Hauptstadt Kairo zu Gesprächen über den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump geschickt. Auch der israelische Sender Kan meldete unter Berufung auf Verhandlungskreise, ein israelisches Verhandlungsteam werde binnen eines Tages nach Ägypten abreisen. Der israelische Sender Channel 12 berichtete ebenfalls vom Beginn der Gespräche am Sonntag.
Reihe strittiger Fragen
Bei den Gesprächen dürfte es aber auch um eine ganze Reihe strittiger Fragen gehen. So hatte die Hamas am Freitagabend zwar Teile von Trumps Friedensplan akzeptiert, sich aber nicht zu der Forderung nach ihrer Entwaffnung geäußert. Dies ist nach Informationen aus Hamas-Quellen eine kaum zu erfüllende Forderung. Insbesondere eine Freilassung der israelischen Geiseln, die sich noch in ihrer Gewalt befinden, hat die Hamas allerdings zugesagt.
Trump hatte nach der Teilzustimmung der Hamas zu seinem Friedensplan Israel aufgerufen, die Bombardierungen im Gazastreifen "sofort einzustellen", um die Freilassung der Geiseln zu ermöglichen. Unbestätigten Berichten von Beobachtern zufolge wurde Israels Armee am Samstag angewiesen, ihren Angriff auf Gaza-Stadt auszusetzen.
Trump: Hamas muss Gaza-Plan rasch umsetzen
Trump forderte seinerseits die radikal-islamische Hamas zu einer raschen Umsetzung seines Plans für ein Ende des Gaza-Krieges auf. Andernfalls sei "alles hinfällig", schrieb der US-Präsident am Samstag auf seiner Online-Plattform Truth Social. Er werde keine Verzögerung dulden und nicht akzeptieren, dass vom Gazastreifen wieder eine Bedrohung ausgehe. "Lasst uns das schnell erledigen, SCHNELL", hieß es in dem Beitrag weiter.
Kushner und Witkoff am Weg nach Kairo
Zudem hieß es aus Washington, Trump werde seinen Schwiegersohn Jared Kushner und den Nahost-Sondergesandten Steve Witkoff zu Gesprächen über den US-Friedensplan nach Ägypten schicken. Kushner und Witkoff sollen letzte Details für die von der Hamas in Aussicht gestellte Freilassung der Geiseln klären sowie grundsätzlich Gespräche über Trumps Gaza-Friedensplan führen.
Trumps Schwiegersohn Kushner - der Ehemann der Präsidententochter Ivanka - war an der Ausarbeitung des Friedensplans beteiligt. Der 44-Jährige war bereits in Trumps erster Amtszeit als Sonderberater des Präsidenten insbesondere für den Nahost-Konflikt zuständig.
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