Extremisten enthaupten kurdische Kämpfer

Für den Kampf gegen die IS-Terrormiliz entwickeln die USA eine "regionale Strategie".

Dschihadisten der Gruppe Islamischer Staat (IS) haben offenbar einen kurdischen Kämpfer im Irak vor laufender Kamera enthauptet. Wie das auf die Überwachung islamistischer Webseiten spezialisierte US-Unternehmen Site mitteilte, werden in dem IS-Video mehrere gefangen genommene kurdische Kämpfer präsentiert.

Drei der gefangenen Kurden fordern demnach in dem Video ein Ende der Militärkooperation zwischen der Kurdenführung im Nordirak mit den USA. Ansonsten sei das Leben der Geiseln in Gefahr. Anschließend wird einer der Kurden in dem Video enthauptet.

Erst in der vergangenen Woche hatte der IS ein Video von der Enthauptung des US-Journalisten James Foley veröffentlicht. Zugleich drohten die Extremisten, auch den gefangenen US-Reporter Steven Sotloff zu töten, sollten die USA ihre Luftangriffe auf IS-Stellungen im Nordirak nicht einstellen.

Kerry im Irak erwartet

Die USA entwickeln laut Präsident Barack Obama eine "regionale Strategie" für den Kampf gegen die Terrormiliz. Er habe US-Außenminister John Kerry gebeten, in die Region zu reisen, um eine Koalition mit internationalen Partnern aufzubauen, sagte Obama am Donnerstag in Washington.

Seinen Verteidigungsminister Chuck Hagel habe er gebeten, "eine Reihe von Optionen" für militärische Maßnahmen vorzulegen. Er werde Beratungen mit seinem Nationalen Sicherheitsrat fortsetzen und weitere Schritte auch mit dem Kongress beraten, kündigte Obama an. Seit Tagen wird spekuliert, ob die USA ihre derzeitigen Angriffe gegen IS im Irak auch auf Syrien ausdehnen.

Ban verurteilt brutale Tötung

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon verurteilte am Freitag die "brutalen Tötungen von Zivilisten" durch die IS-Dschihadisten im Nordirak. Die radikalen Sunniten rissen ganze Gemeinden auseinander, die über Generationen in der Region gelebt hätten, sagte Ban bei einer Konferenz in Indonesien. Die UNO haben den Extremisten auch äußerste Brutalität in Syrien vorgeworfen, wo es öffentliche Hinrichtungen, Amputationen, Auspeitschungen und wahrscheinlich Kreuzigungen gebe.

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