Iran: Wir wollen mit Saudis reden, die aber nicht mit uns

Die Botschaft der Schweiz soll die iranischen Interessen in der saudischen Hauptstadt Riad vertreten.

Der Iran versichert, trotz der diplomatischen Krise weiterhin mit Saudi-Arabien reden zu wollen, und beklagt die ablehnende Haltung Riads. Teheran habe mehrmals den Saudis sowie den Ländern, die zwischen den beiden Regionalmächten vermittelt wollten, seine Gesprächsbereitschaft erklärt. "Die Saudis aber haben stets kein Interesse gezeigt", sagte Außenamtssprecher Bahram Ghassemi am Samstag.

Damit der Kontakt nicht ganz abbreche, werde die Botschaft der Schweiz in Riad die Interessen des Irans vertreten, sagte Ghassemi laut dem Nachrichtenportal Pana.

Saudi-Arabien hatte die diplomatischen Beziehungen zum Iran abgebrochen, nachdem aufgebrachte Demonstranten 2016 die saudische Botschaft in Teheran gestürmt und Teile des Gebäudes in Brand gesetzt hatten. Auslöser der Proteste war die Hinrichtung eines schiitischen Geistlichen in Saudi-Arabien. Das sunnitische Königreich und der schiitische Gottesstaat haben auch Differenzen im Syrien-Krieg. Der Iran unterstützt den Präsidenten Bashar al-Assad, die Saudis regierungsfeindliche Rebellen.

Der iranische Präsident Hassan Rouhani hat den Angriff auf die saudische Botschaft mehrmals verurteilt und Versöhnungssignale Richtung Riad gesendet. Auch die Differenzen um Syrien wollte er ausräumen und mit den Saudis an einem gemeinsamen Friedensplan arbeiten. Doch bis jetzt haben die Saudis Rouhani und dem iranischen Außenministerium die kalte Schulter gezeigt.

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