Ausradierte Jahrhunderte: Indien schreibt seine Geschichte um

Ausradierte Jahrhunderte: Indien schreibt seine Geschichte um
Die hindu-nationalistische Regierung ließ Schulbücher überarbeiten. Dort sucht man nun vergebens nach der Ära der muslimischen Moguln, die den Tadsch Mahal erbauten.

Der Tadsch Mahal ist der bekannteste Touristenmagnet Indiens, jährlich besuchen bis zu acht Millionen Menschen das Grabmal aus dem 17. Jahrhundert, die große Mehrheit davon Inder. Auch auf den Websites der Tourismusbehörden des Landes ist das Monument prominent platziert.

Indische Kinder sollen in Zukunft aber nicht mehr erfahren, wer es erbaut hat – denn die vom 16. bis 19. Jahrhundert bestehende Herrschaft der muslimischen Moguln wurde aus Geschichte- und Politikbüchern gestrichen. Und das, obwohl die Periode laut Historikern prägend für die indische Kultur, Architektur und Küche war.

Verschwiegenes Pogrom

Kritiker sehen die Änderung als weiteren Versuch der hindu-nationalistischen Regierung, Indien zu einem rein hinduistischen Land zu machen. Denn es fehlen nicht nur die Moguln in den seit April erhältlichen, überarbeiteten Schulbüchern.

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