In Italien beginnt Kampagne für Einbürgerung von Migrantenkindern

In Italien beginnt Kampagne für Einbürgerung von Migrantenkindern
800.000 Minderjährige, die in Italien geboren wurden, warten weiter auf ihre Staatsbürgerschaft.

Das Kinderschutznetzwerk "Save the Children" startet am Mittwoch eine Kampagne für die Einbürgerung von 800.000 in Italien geborenen oder aufgewachsenen Kindern von Migranten. "Es ist an der Zeit, ihre Rechte anzuerkennen", fordert die Organisation das italienische Parlament auf, das Staatsbürgerschaftsgesetz zu reformieren und es Kindern und Jugendlichen, die in Italien geboren oder ins Land gezogen sind, zu ermöglichen, vor Erreichen der Volljährigkeit Italiener zu werden.

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"Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die zwar de facto, aber nicht per Gesetz Italiener sind, beläuft sich auf mehr als 800.000 in unseren Schulen und nimmt ständig zu, aber sie haben nicht die gleichen Chancen wie ihre italienischen Altersgenossen. Ihr Bildungsweg ist durch Hindernisse und Schwierigkeiten gekennzeichnet, die sich schon in der Kindheit zeigen, angefangen beim Zugang zu Dienstleistungen, über die Überprüfung ihrer Schullaufbahn, bis hin zur Anerkennung der Gültigkeit von in einem anderen Land erworbenen Qualifikationen", sagt Daniela Fatarella, Generaldirektorin von "Save the Children" in einer Pressemitteilung.

Zwei Drittel der Schüler mit ausländischem Pass in Italien geboren

"Italien wartet schon viel zu lange auf eine Gesetzesreform, die Buben und Mädchen, die als Kinder geboren werden oder in unser Land kommen, die volle Staatsbürgerschaft zuerkennt und so ihr Gefühl der Zugehörigkeit zu der Gemeinschaft, in der sie aufwachsen, stärkt und ihre Hoffnungen für die Zukunft fördert", meint Raffaela Milano, Leiterin des Programms von "Save the Children" Italien-Europa.

67,5 Prozent der ausländischen Schüler, die in italienischen Schulen eingeschrieben sind, wurden in Italien geboren. Vom Schuljahr 2017/18 bis zum Schuljahr 2021/22 stieg die Zahl um 10,8 Prozent, von 531.467 auf 588.986 Schüler, was einem Anstieg von mehr als 57.000 Minderjährigen entspricht. In der Vorschule sind von 100 Schülern mit Migrationshintergrund etwa 83 in Italien geboren. In der Volksschule sind es fast drei von vier Minderjährigen (73,6 Prozent). 65,5 Prozent der ausländischen Schüler in Italien leben in den nördlichen Regionen des Landes.

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