In größter Krise muss Italien Ausweg aus Regierungskrise suchen

 Giuseppe Conte
Premier Conte bemüht sich, nach Auszug der Renzi-Minister Neuwahlen zu vermeiden; Italiener sind sprachlos

Aus Rom von Andrea Affiticati

Um sich die politische Lage in Italien bildlich vorzustellen, könnte man Fred Zinnemanns Film „Zwölf Uhr mittags“ heranziehen. Denn diese Art von Showdown bahnt sich nun zwischen Matteo Renzi, dem ehemaligen Premier, einst auch Vorsitzender der Demokratischen Partei (PD) und jetzt von Italia Viva (IV), und dem parteilosen Premier Giuseppe Conte an.

Gleich nach der am Mittwochabend von Renzi einberufenen Pressekonferenz, in der er seine zwei Ministerinnen zurückzog, schienen die Chancen einer Einrenkung noch realistisch. Renzi selber hatte, trotz schwerer Anschuldigungen gegenüber Conte, er habe die Regeln der politischen „Liturgie“ über den Haufen geworfen und zunehmend im Alleingang gehandelt, am Ende die Tür für weitere Verhandlungen doch einen Spalt geöffnet. Conte signalisierte seinerseits noch Mittwochnachmittag Gesprächsbereitschaft.

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