In Europa geht bei Corona wieder jeder seinen eigenen Weg

In Europa geht bei Corona wieder jeder seinen eigenen Weg
Es gibt Lockerungen in Großbritannien, Verschärfungen in Frankreich, Reue in den Niederlanden und Durcheinander in Spanien

Die Ankündigung wirkte deutlich rascher als die Impfung selbst. Kaum hatte Frankreichs Präsident Emanuel Macron seinen Landsleuten am Montagabend mitgeteilt, dass die Corona-Maßnahmen erneut verschärft würden, nahmen die schon Kurs auf die Impfstationen. Eine Million Anmeldungen verzeichnete man dort innerhalb eines Tages.

Impfpflicht in Frankreich

Macron hatte als erster europäischer Staatschef das durchgesetzt, wovor man anderswo noch zurückschreckt: eine Impfpflicht, vorerst einmal nur für alle Mitarbeiter im Gesundheitswesen. In Frankreich aber diskutiert man bereits offen über die verpflichtende Impfung für alle. Zumindest über die Hintertür könnte man sich einer Impfpflicht nähern: Die für viele Bereiche des öffentlichen Lebens notwendigen PCR-Tests sollen kostenpflichtig und voraussichtlich empfindlich teuer werden. Ähnliches wird auch in Deutschland angedacht, zumindest will die Bundesregierung laut ersten Stellungnahmen über derartige Maßnahmen „nachdenken“. Dagegen bleibt eine tatsächliche Impfpflicht tabu, das machte Kanzlerin Merkel gleich nach Macrons TV-Auftritt deutlich. Auch neue Beschränkungen des öffentlichen Lebens sind derzeit nicht geplant.

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