Illegal in die Unabhängigkeit? In Barcelona ist das jetzt vom Tisch

Ein Anhänger der Unabhängigkeit vor Sagrada-Familia-Kathedrale in Barcelona
Nach den Wahlen steuern die Separatisten wieder eine Regierung an - aber unter deutlich gemäßigteren Vorzeichen.

„Sit and talk!“: Demonstrativ auf Englisch richtete Pere Aragones seine Botschaft an die Regierung in Madrid. Und Madrid wird diese Botschaft wohl ernst nehmen müssen, auch wenn man sie wohl lieber auf Spanisch gehört hätte.

Zwar ist Aragones mit seiner ERC am Sonntag zwar nur Zweiter bei den Regionalwahlen in Katalonien geworden – hinter den Sozialisten – aber am Wort ist der 38-jährige Jurist wohl trotzdem. Die ERC vertritt den linken Flügel der Separatisten in Katalonien, also jener Bewegungen, die auf die Unabhängigkeit der Region von Spanien drängen und die die vergangenen Jahre auch dort regiert haben.

Separatisten-Bündnis

Auch jetzt kündigt sich eine Neuauflage eines solchen Bündnisses an. Politisch sind die Separatisten ein bunter Haufen, der von der konservativen und fanatisch antispanischen JuntsxCat bis zur linksradikalen CUP reicht. Letztere hat die Separatisten-Regierung in Barcelona bisher gestützt. Einig ist man sich in diesem Lager nur über das ebenso grundsätzliche wie langfristige Ziel: Unabhängigkeit von Madrid. Wie und wann man dort hinkommt, das sieht Aragones deutlich als die Separatisten der JuntsxCat, die bisher die Regionalregierung führten.

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