Idlib: Satellitenbilder zeigen Ausmaß der Zerstörung

Luftaufnahme einer zerstörten Stadt neben Feldern mit Einschlagkratern und Rauch.
Die Islamisten-Hochburg Idlib ist seit 2017 zum Teil völlig zerbombt worden. Derzeit ist eine Rückkehr für viele Bewohner unmöglich.

Durch die Kämpfe im Nordwesten Syriens sind weite Teile der Region unbewohnbar geworden. Das geht aus einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der Humanitarian Initiative, der Harvard-Universität, der Hilfsorganisationen Save the Children und World Vision hervor. Knapp ein Drittel der Gebäude zweier Frontstädte in der umkämpften Region Idlib seien beschädigt oder zerstört worden.

Eine Rückkehr der Bewohner sei damit nahezu unmöglich, hieß es in einer Mitteilung zu dem Bericht. Satellitenbilder zeigen, warum.

Luftaufnahme einer ländlichen Gegend mit Häusern und Feldern.
Eine Luftaufnahme einer ländlichen Gegend mit Häusern und Feldern.

Vorher/Nachher-Bild: Ausmaße der Zerstörung

Stadtteil von Idlib: Vergleich zwischen 2017 und 2019

Schulen und Krankenhäuser zerstört

Die Truppen des syrischen Machthabers Bashar al-Assad haben mit russischer Unterstützung im Dezember eine Offensive gegen die letzte Hochburg islamistischer und jihadistischer Milizen in Idlib gestartet. Knapp eine Million Menschen sind nach UN-Angaben seitdem vor den Gefechten ins syrisch-türkische Grenzgebiet geflüchtet - so viele wie noch nie in dem seit neun Jahren andauernden Konflikt.

Mehr als die Hälfte davon sind Kinder. Noch immer leben rund drei Millionen Menschen in der Provinz Idlib, viele von ihnen unter katastrophalen Bedingungen.

Für ihren Bericht werteten die Wissenschaftler Satellitenbilder der Region Idlib, die zwischen 2017 und Februar 2020 aufgenommen wurden. Zivilisten werden demnach in immer kleinere Gebiete gedrängt. Innerhalb weniger Monate wurden Dörfer und Städte sowie wichtige Infrastruktur wie Schulen und Krankenhäuser zerstört. Auf ehemaligem Ackerland entstanden immer größer werdende Flüchtlingslager.

Luftaufnahme einer Stadt, die an landwirtschaftliche Felder grenzt.
Luftaufnahme einer zerstörten Stadt neben Feldern mit Einschlagkratern und Rauch.

Ein Drittel der Gebäude der Frontstädte sind zerstört

Aus einem am Montag veröffentlichten Bericht einer UN-Untersuchungskommission geht hervor, dass die syrischen Regierungsstreitkräfte gezielt zivile Infrastruktur angriffen, um die Bevölkerung zu vertreiben und die militärische Eroberung der Gebiete zu erleichtern.

"Die Bombenangriffe haben innerhalb weniger Wochen weite Teile von Idlib fast vollständig leergefegt, mit katastrophalen Folgen für hunderttausende Kinder und Frauen", erklärte die Landesdirektorin von Save the Children für Syrien, Sonia Khush. "Wenn es keine deutliche Deeskalation gibt, könnte das zehnte Jahr dieses Konflikts eines der blutigsten sein."

Vorher/Nachher-Bilder: Lager wachsen, weite Stadtteile zerstört

Eine Satellitenansicht einer kleinen Siedlung in einer trockenen, felsigen Landschaft.
Luftaufnahme einer dicht besiedelten Siedlung mit einfachen Häusern und blauen Dächern.

Gleichzeitig wachsen provisorische Flüchtlingscamps auf Ackerland

Luftaufnahme einer Stadt neben landwirtschaftlichen Flächen.
Luftaufnahme einer Stadt neben landwirtschaftlichen Flächen mit Feldern und Baumreihen.

Ein weiteres Flüchtlingslager

Eine Luftaufnahme von Feldern neben einer kleinen Siedlung.
Luftaufnahme einer ländlichen Gegend mit Einschlagkratern und einem Brandherd.

Bombenkrater in Idlib

Eine Luftaufnahme einer kleinen Stadt mit Feldern in der Nähe.
Luftaufnahme einer zerstörten Stadtlandschaft mit beschädigten Gebäuden und Straßen.

Unbewohnbar, völlig zerbomt

Luftaufnahme einer ländlichen Gegend mit Feldern und einer kleinen Siedlung.
Eine Luftaufnahme einer ländlichen Gegend mit Feldern und einem kleinen Dorf.

Zerbombter Stadtteil im Süden Idlibs

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