Joe Biden: Ein Hoppala nach dem anderen

Joe Biden: Ein Hoppala nach dem anderen
Der US-Präsident verspricht sich, stürzt, irritiert. Zusätzlich bringen ihn die Verstrickungen seines Sohnes Hunter immer weiter in Bedrängnis.

Egal, wie tief Hunter Biden zuletzt in den Verdachtssumpf der Korruption geriet: Sein Vater, US-Präsident Joe Biden, betonte stets, dass er in die früheren Geschäfte seines Sprösslings zu keiner Zeit eingebunden war; auch nicht durch Mitwisserschaft.

Die Republikaner behaupten seit gut einem halben Jahrzehnt das Gegenteil. Sie glauben, die Bidens mit Indizien als „Verbrecher-Familie“ überführen zu können: Joe Bidens Staatsgeschäfte, auch zu dessen Zeit als Vizepräsident unter Barack Obama, seien eng mit den wirtschaftlichen Interessen von Hunter Biden verquickt gewesen. Der wiederum habe seinem „pops“ regelmäßig einen hübschen Anteil überlassen. Bidens Pauschal-Kommentar: Alles falsch.

Deal mit Behörden

Vor diesem Hintergrund kam der „Grand Old Party“ ungelegen, dass der 53-jährige Anwalt in dieser Woche die Weichen stellte, um einen juristischen Streit für sich beizulegen.

Um eine unter normalen Umständen wahrscheinliche Gefängnisstrafe wegen Steuerhinterziehung und illegalem Waffenbesitz zu umgehen, bekannte er sich schuldig. Er ging mit der Staatsanwaltschaft in Delaware einen „Deal“ ein, der ihm Bewährung zugesteht. Fünfjährige Ermittlungen gegen ihn wären damit ad acta gelegt.

Keine 24 Stunden nach Bekanntwerden der für Hunter Biden großzügigen Lösung zogen die Republikaner in den Krieg gegen die Bidens. Im zuständigen Kongress-Ausschuss wurden am Donnerstag die eidesstattlichen Aussagen von zwei Informanten der Finanzbehörde IRS verlesen, die Beschuldigungen haben es in sich.

Die dunklen Deals des Hunter Biden

Das Justizministerium in Washington soll dem von Biden-Vorgänger Donald Trump nominierten Staatsanwalt David Weiss reingepfuscht haben, als dieser gegen Hunter Biden strafrechtlich vor Gericht ziehen wollte.

"Ich sitze hier mit meinem Vater"

Belastendes Material gegen die Bidens sei de facto unterschlagen worden – vor allem Textnachrichten. So schrieb Hunter Biden 2017 an Geschäftsmann Henry Zhao, Mitglied der Kommunistischen Partei Chinas, im Stile eines Mafioso und forderte die Einlösung finanzieller Absprachen.

Biden Junior schrieb: „Ich sitze hier mit meinem Vater.“ Ob Joe Biden tatsächlich anwesend war, beteuern die Demokraten, sei nicht zweifelsfrei erwiesen.

Zahlreiche Ausrutscher

Was hingegen klar ist: Die Verstrickungen seines Sohnes verdrängen zunehmend die Stolperer und Bizarrerien, die dem 80-jährigen Biden in regelmäßigen Abständen unterlaufen. Und die bei vielen Wählern Zweifel bestärken, ob er 2024 wirklich eine zweite Amtszeit anstreben sollte.

Noch gut in Erinnerung ist sein in Polen 2022 gesprochener Satz, wonach Russlands Präsident Wladimir Putin „um Gottes Willen nicht im Amt bleiben kann“. Hier hatte das Weiße Haus ebenso Anlass zur Klarstellung („Wir fordern keinen Regime-Wechsel“) wie bei Bidens kategorischem Beistandsversprechen an die Adresse von Taiwan im Falle eines chinesischen Angriffs.

Hymnen vertauscht

Jüngstes Beispiel: Beim Besuch des indischen Premierministers Narendra Modi im Weißen Haus sorgte Biden für Kopfschütteln, als er bei der indischen Nationalhymne die rechte Hand aufs Herz legte. Biden hatte irrtümlich geglaubt, die US-Hymne werde intoniert. Republikanische Strategen macht sich umgehend auf Twitter lustig: „Er ist ein Idiot.“

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Joe Biden: Ein Hoppala nach dem anderen

Biden legte bei der falschen Hymne die Hand aufs Herz.

Zuvor hatte Biden den chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping ausgerechnet in dem Moment als „Diktator“ bezeichnete, als sein Außenminister Tony Blinken in Peking gerade notdürftig kaputt gegangenes politisches Porzellan kittete.

"God save the Queen"

Eine Rede, in der Biden sein Publikum mit „God save the Queen“ („Gott schütze die Königin“) verabschiedete, gehört ebenfalls zu diesen Aussetzern – die britische Monarchin ist bekanntlich tot und Großbritannien hat einen König. Auch sein Sturz über einen Sandsack nach einer Ansprache vor Militär-Kadetten in Colorado auf offener Bühne fällt in die Kategorie Was-ist-nur-mit-Joe-los?

Die Folge: Bidens Zustimmunsgwerte dümpeln bei um die 40 Prozent. Über die Hälfte der US-Amerikaner wünscht sich einen Neuanfang an der Spitze der Demokraten. Dort wächst die Angst vor Gesundheitsproblemen Bidens kurz vor den Wahlen – was Vizepräsidentin Kamala Harris in die erste Reihe schieben würde. Doch deren Beliebtheitswerte sind noch schlechter.

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