Hongkong-Proteste: „Sie können nicht zurück, wir können nicht zurück“

Hongkong-Proteste: „Sie können nicht zurück, wir können nicht zurück“
Der KURIER begleitet die Massenproteste durch die Straßen der Metropole, von friedlichen Chören im Stadion bis zu den gewaltsamen Ausschreitungen im Regierungsviertel.

Das schwarze Banner erhebt sich hinter den mannshohen Plastikbarrikaden, die das Hongkonger Parlament umringen. Polizisten dahinter erklimmen Leitern, ihre Tränengasgewehre im Anschlag. Denn das schwarze Banner bedeutet: „Verlassen Sie umgehend diesen Bereich, wir setzen Tränengas ein.“

Kurz, nur ganz kurz, verstummen die Tausenden Demonstranten, die vor der Mauer stehen. Sie tragen Gasmasken, Regenschirme, sind schwarz gekleidet. Schwarz ist die Farbe ihrer Revolution. Und die soll hier, vor dem Parlament, ausbrechen.

Plötzlich fliegt eine Glasflasche über die Absperrung. Es knallt. Der erste Polizist eröffnet das Feuer, in einem Rauchregen gehen die Tränengasgranaten auf die Demonstranten nieder. Chaos bricht aus. Vereinzelt werfen die Protestler die Granaten wieder zurück, die meisten verstecken sich hinter ihren Regenschirmen und weichen zurück. Doch nicht lange. Hinter mobilen Barrikaden rücken sie Stück für Stück vor, werfen Steine und Knallkörper über die Mauer.

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