Hochrangiges Taliban-Mitglied wirft Prinz Harry Kriegsverbrechen vor
Ein hochrangiges Taliban-Mitglied hat Prinz Harry nach Schilderungen in dessen Memoiren Kriegsverbrechen vorgeworfen. "Die von Ihnen Getöteten waren keine Schachfiguren, sie waren Menschen; sie hatten Familien, die auf ihre Rückkehr warteten", schrieb Anas Haqqani am Freitag auf Twitter. "Unter den Mördern von Afghanen haben nicht viele den Anstand, ihr Gewissen zu offenbaren und ihre Kriegsverbrechen zu gestehen."
Anas Haqqani gehört selbst zu dem berüchtigten Haqqani-Netzwerk der militant-islamistischen Gruppe. Die Fraktion wird von Washington unter anderem wegen Angriffen auf US-Bürger und Verbindungen zur Al-Kaida als Terrororganisation eingestuft. Sie werden für einige der grausamsten Anschläge in Afghanistan verantwortlich gemacht. Anas Bruder Sirajuddin, der amtierende Innenminister, wird mit bis zu zehn Millionen US-Dollar Kopfgeld durch das FBI gesucht.
Auslöser des Tweets waren Berichte über die Memoiren des britischen Prinzen, der als Soldat in Afghanistan 25 Menschen getötet haben soll. "Das war nichts, was mich zufrieden gemacht hat, aber auch nichts, wofür ich mich geschämt habe", schrieb Harry nach Informationen des Senders Sky News. Der Sender beschaffte sich ein Exemplar des noch unveröffentlichten Buches und zitierte wie viele andere britische Medien am Donnerstag daraus.
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