Historische Stichwahl in Kolumbien: Linksaußen gegen Rechtsaußen

Historische Stichwahl in Kolumbien: Linksaußen gegen Rechtsaußen
Ein Ex-Guerillakämpfer und ein umstrittener Millionär traten gegeneinander an. Beide wollten die Wut im Land für sich nutzen.

„Das Wichtigste für ein Land ist die Ausbildung der jungen Leute. Nur mit einer guten Bildung hat ein Volk eine echte Zukunft“, sagt Salvatora. Sie steht in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá seit 20 Jahren hinter ihrem selbst gebastelten Verkaufsstand. „Trotzdem habe ich zwei Töchter an der Universität“, sagt sie stolz.

Salvatora hofft auf einen Sieg des Linkskandidaten Gustavo Petro, denn der stehe nicht nur für eine bessere Bildungspolitik: „Er hat die Kapazität, das Land aus der Wirtschaftskrise herauszuführen. Wir brauchen einen Wandel.“

Ein paar Hundert Meter weiter sieht Gustavo Rodriguez die Lage ganz anders: „Mein Kandidat ist Rodolfo Hernández. Er wird in diesem Land aufräumen, vor allem mit der Korruption. Es reicht“, sagt der Bankangestellte.

Zwei Meinungen, die am Tag der Stichwahl zwischen dem selbst ernannten Outsider und Bau-Unternehmer Rodolfo Hernández und dem Ex-Guerillakämpfer Gustavo Petro doch eines gemeinsam haben: Den tiefgreifenden Wunsch nach Veränderung. Die versprechen beide Kandidaten - und doch folgte auf beiden Seiten in den vergangenen Wochen Skandal um Skandal.

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