USA

Hillary Clinton hofft auf ihren endgültigen Sieg

Geht siegessicher in die Kalifornien-Wahl: Hillary Clinton.
Vorwahlen: Kampf um Kaliforniens Demokraten.

"Ber-nie, Bern-nie", gellten die begeisterten Rufe von 20.000 Menschen im Stadium von Los Angeles, als Bernie Sanders vergangene Woche das Podium erklomm.Vor einem Jahr hatte noch kaum jemand den 74-jährigen demokratischen Außenseiter-Kandidaten gekannt. Heute wird er von seinen Wählern gefeiert wie ein Popstar; der selbst ernannte "Sozialist", der die Demokratische Partei wieder ein Stück nach links rückte und seiner einzigen Konkurrentin Hillary Clinton ein erbittertes Dauerduell lieferte. Doch heute, Dienstag, kämpft der unermüdliche Senator aus Vermont seine vermutlich letzte Wahlschlacht im Rennen um die demokratische Präsidentschaftskandidatur.

Großer Vorwahlpreis

Gewählt wird in Montana, New Jersey, New Mexico, North Dakota, und South Dakota – vor allem aber in Kalifornien. Hier, im Golden State, wo mehr Delegiertenstimmen zu holen sind als in jedem anderen US-Bundesstaat, hofft Sanders trotz seines Rückstandes gegen Hillary Clinton noch auf eine Kehrtwende. In den vergangenen Wochen hatte Sanders in Umfragen mit atemberaubendem Tempo aufgeholt. Zuletzt lag er mit 47 Prozent Zustimmung bei den demokratischen Wählern Kaliforniens nur noch um zwei Prozentpunkte hinter der Favoritin.

Um die endgültige Nominierung Clintons als Präsidentschaftskandidatin der Demokraten zu verhindern, müsste Bernie Sanders aber in Kalifornien haushoch gewinnen. Denn nur dann könnten sich die sogenannten Superdelegierten – ranghohe Parteimitglieder, die beim Parteitag unabhängig von Vorwahlergebnissen abstimmen dürfen und zumeist alle für Clinton wählen werden – vielleicht doch noch umentscheiden und eventuell für Sanders stimmen.

Delegierten-Mehrheit

Außer Sanders und seinen Fans aber scheint niemand ernsthaft mit dieser Möglichkeit zu rechnen. Und so geht man im Clinton-Lager bereits von einem programmierten Sieg der ehemaligen Außenministerin in Kalifornien aus: Mit dem Erreichen der 2382 Delegiertenstimmen steht sie als Präsidentschaftskandidatin für das Rennen im Herbst fest.

Das erbitterte Duell zwischen Sanders und Clinton hat die Schwächen der Ex-First-Lady offengelegt. Sie wirkt hölzern und bemüht, wo Sanders die Massen berührt. In der Parteiführung aber hofft man nun die Gräben zwischen den beiden Lagern der Demokraten möglichst rasch wieder zuzuschütten. Denn der Gegner aller demokratischen Wähler heißt ab sofort – Donald Trump.

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