Hamburg-Wahl: FDP scheitert doch an 5-Prozent-Hürde

Treuenfels-Frowein mit Parteichef Christian Lindner
Die Spitzenkandidatin der enttäuschend abschneidenden Liberalen erringt dennoch voraussichtlich ein Mandat über ihren Wahlkreis.

Bei der Wahl in Hamburg ist die FDP an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert. Wie aus dem am Montagabend veröffentlichten vorläufigen amtlichen Ergebnis hervorgeht, landete die Partei bei der Bürgerschaftswahl nur bei 4,9 Prozent. Dennoch wird die FDP voraussichtlich mit einem Sitz in der neuen Bürgerschaft vertreten sein.

Die FDP-Spitzenkandidatin Anna-Elisabeth von Treuenfels-Frowein gewann laut den vorläufigen Ergebnissen in ihrem Wahlkreis in Blankenese ein Mandat. Von Treuenfels-Frowein sagte dem Sender NDR, sie wolle noch überlegen, wie sie mit dem voraussichtlich gewonnenen Mandat umgehe und wolle zunächst das amtliche Endergebnis abwarten. Das vorläufige Ergebnis bestätigte ferner, dass die AfD knapp den Wiedereinzug in das Landesparlament geschafft hat - sie kam auf 5,3 Prozent.

Klarer Sieg für Rot und Grün

Bei der Wahl am Sonntag in der Hansestadt hatten die Regierungsparteien SPD und Grüne einen klaren Sieg errungen. Laut dem vorläufigen Ergebnis kamen die Sozialdemokraten auf 39,2 Prozent und die Grünen auf 24,2 Prozent. Die CDU holte demnach 11,2 Prozent, die Linke 9,1 Prozent.

Für die FDP hatte sich die Auszählung der Stimmen zur Zitterpartie entwickelt. Am Wahlabend hatte es aufgrund vorläufiger Zahlen noch so ausgesehen, als sei die Partei mit fünf Prozent knapp in die Bürgerschaft eingezogen.

400 Stimmen abgezogen

Wie sich dann am Montag herausstellte, war es aber am Abend bei einer Schnellzählung in einem Wahllokal zu einer Verwechslung der Stimmen von FDP und Grünen gekommen. Dadurch wurden den Freien Demokraten rund 400 Stimmen zu viel gutgeschrieben.

Aufgrund des komplizierten Wahlrechts der Hansestadt mit zehn Einzelstimmen pro Wähler wurde das vorläufige Ergebnis erst am Montag durch eine genaue Auszählung sämtlicher Stimmen ermittelt. Bei den Zahlen vom Sonntag handelte es sich nur um eine vereinfachte Auszählung der Zweitstimmen, die aufgrund des großen öffentlichen Interesses bereits vorab vorgenommen worden war.

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