Geiselnahme am Hamburger Flughafen: Eine Augenzeugin berichtet

Hamburg airport remains closed after armed man broke through a gate
Ein Mann hielt sein Kind 18 Stunden lang am Hamburger Flughafen als Geisel.

Flughafen Hamburg. Samstag Abend. Kurz nach 20 Uhr. Die Wienerin Alina T. (32) sitzt in der AUA-Maschine, die um 20h05 nach Wien abheben soll. "Doch kurz vor der Landebahn", erzählt Alina T. im KURIER-Gespräch, "dreht die Maschine, ist sie plötzlich wieder in die Parking Position zurückgekehrt."

Dem Unwissen, warum, folgt alsbald Unsicherheit, schildert die 32-Jährige die darauf folgenden Minuten - und Stunden. Denn rings um die Maschine sei es plötzlich laut geworden, seien auch Schüsse zu hören gewesen. "Plötzlich war überall Blaulicht." Dann die Durchsage des Piloten, wie Alina T. sagt. "Aus Sicherheitsgründen" sei der Flughafen gesperrt. Mehr Informationen gibt es seitens des AUA-Personals an Bord zum nämlichen Zeitpunkt nicht, so Alina T. 

Hamburger Flughafen gesperrt - Bewaffneter hat Tor durchbrochen

Via Handy und der Bild-Zeitung hätten sie und die übrigen Passagiere sich darüber informiert, was außerhalb des Fliegers - am Flughafen selbst - geschehen ist. 

Ein Mann durchbricht ein Tor des Flughafens Hamburg, nimmt sein vierjähriges Kind als Geisel und parkt den Wagen nahe einer Turkish Airline-Maschine. Der Mann ist bewaffnet. Alle Flüge werden in den Samstagabend-Stunden bis auf Weiteres gecancelt.

Hamburger Flughafen gesperrt - Bewaffneter hat Tor durchbrochen

Alina T. erzählt, beim Blick aus dem Fenster habe man durch das Blaulicht auch schwer bewaffnete Polizei auf dem Rollfeld gesehen. Nach gut zwei Stunden habe sich die Position des AUA-Fliegers erneut geändert, so die Wienerin. "Es war unangenehm und beängstigend, weil wir in Unwissenheit ausharrten." Und, weil es im Inneren des Fliegers ob eines fehlendes Klimagerätes "auch unangenehm warm geworden" ist.

Gegen 23h30: Die Evakuierung. Drei Polizisten, so schildert es Alina T., eskortieren die Passagiere aus der Maschine zu Fuß über das Rollfeld zum Flughafengebäude. Passagiere mit Kindern und ältere Personen gelangen mittels einem Linienbus in Sicherheit.

GERMANY-TRANSPORT-HOSTAGE

Dann erneut Unsicherheit, "da niemand uns informiert hat, wie es weitergeht", kritisiert Alina T. die Kommunikation vor Ort, seitens des Flughafens und der Fluglinie. Sie habe sich selbst ein Hotel organisiert und ebendort auf Updates der AUA gewartet.

Sonntag Nachmittag endet die Geiselnahme. Unblutig. 

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