Hamas und Fatah führen Versöhnungsgespräche in Kairo

Verhandlung über Übernahme der Verwaltung des Gazastreifens durch Fatah könnten mehrere Tage dauern.

Die beiden größten Palästinenserorganisationen Fatah und Hamas haben in Kairo weitere Gespräche über eine Versöhnung aufgenommen. Das Treffen habe am Dienstagmittag begonnen, hieß es aus Delegationskreisen. Es wurde damit gerechnet, dass die Verhandlungen mehrere Tage dauern könnte. An den Gesprächen sind auch andere palästinensische Gruppierungen beteiligt.

Der UN-Nahostgesandte Nikolay Mladenov warnte bei Twitter: "Wenn die Gespräche zwischen Fatah und Hamas scheitern, steigt das Risiko eines Konflikts in Gaza." Die Unterhändler sind auf Einladung der ägyptischen Regierung in Kairo. Im September hatte die Hamas überraschend erklärt, sie wolle die Verwaltung des Gazastreifens abgeben und sich nach zehn Jahren der Spaltung wieder mit der Fatah versöhnen. Ähnliche Versuche waren allerdings in der Vergangenheit immer wieder gescheitert.

Ziel: Einheitliche Herrschaft

Am 12. Oktober unterzeichneten Fatah und Hamas in Kairo eine erste Vereinbarung, Ziel ist eine einheitliche Herrschaft im Gazastreifen und im Westjordanland. Die bisher nur das Westjordanland kontrollierende palästinensische Regierung von Präsident Mahmoud Abbas soll bis zum 1. Dezember die vollständige Verwaltung des Gazastreifens übernehmen.

Wichtige Punkte sind aber noch offen, unter anderem die Frage nach der Entwaffnung der radikal-islamischen Hamas. Die Hamas hält am bewaffneten Kampf gegen Israel fest. Abbas fordert dagegen die Abgabe der Waffen und die volle Sicherheitskontrolle für seine Regierung.

Die Hamas hatte 2007 nach einem blutigen Bruderkrieg gegen die gemäßigtere Fatah die alleinige Macht im Gazastreifen an sich gerissen. Die EU, die USA und Israel stufen die Hamas als Terrororganisation ein. Israel hat eine Blockade über das Küstengebiet verhängt, die mittlerweile von Ägypten mitgetragen wird.

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