Großbritannien mit mehr als 40.000 Corona-Toten

Großbritannien mit mehr als 40.000 Corona-Toten
Mit Abstand höchste Opferbilanz in Europa. Jeder vierte Totesfall aus einem Altenheim gemeldet.

In Großbritannien jagt eine Hiobsbotschaft die nächste: Nachdem in der Vorwoche schon die Zahl der Corona-Toten drastisch nach oben korrigiert werden musste, geschah dies am Dienstag erneut. Nach den neuesten Daten sind im Königreich schon  mehr als 40.000 Menschen nach einer Coronavirus-Infektion gestorben. Darin enthalten sind jetzt auch Angaben der Nationalen Statistikbehörde ONS (Office of National Statistics). Großbritannien ist damit das Land mit den mit Abstand am meisten Corona-Opfern in Europa. Etwa jeder vierte Todesfall wurde aus einem Pflegeheim gemeldet.

Vergleich schwierig

In den Statistiken des Gesundheitsministeriums waren  bisher mehr als 32.000 Todesfälle registriert. Dort werden die Daten aber anders erhoben als beim ONS, so etwa beim Umgang mit Verdachtsfällen. Forscher warnen zum Teil vor dem direkten Vergleich solcher Zahlen auch zwischen Ländern. Zu unterschiedlich seien die Methoden bei der Erhebung, Bevölkerungszahl, Altersstruktur und andere Faktoren.

Großbritannien mit mehr als 40.000 Corona-Toten

Premierminister Boris Johnson hatte am Montag im Parlament ein mehr als 50-seitiges Regierungsdokument mit weiteren Maßnahmen in England in der Coronakrise vorgestellt. Dabei ging es vor allem um Lockerungen der strikten Kontaktbeschränkungen. So darf man nun öfter als ein Mal pro Tag die Wohnung oder das Haus verlassen, die Parks werden geöffnet und ab Mittwoch auch die Garten-Center. Die Landesteile Schottland, Wales und Nordirland kündigten freilich an, ihren eigenen, strikteren Weg zu gehen.

Kritik an den Lockerungen wies Gesundheitsminister Matt Hancock am Dienstag zurück: „Wir machen einige Baby-Schritte .... aber das sehr, sehr vorsichtig“, sagte Hancock dem Nachrichtensender "Sky News".

Großbritannien hat relativ spät auf die Pandemie reagiert. Außerdem ist Kritikern zufolge der staatliche Gesundheitsdienst National Health Service (NHS) kaputt gespart worden. Es mangelt unter anderem an Schutzausrüstungen in Kliniken. Auch das Ziel von täglich 100.000 Tests in Großbritannien wird häufig noch nicht erreicht.

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