Vergoldete Golfbälle und Pick-up-Trucks: Wie Japan Trump empfängt

Policemen stand in front of the U.S. embassy ahead of U.S. President Donald Trump's visit to Japan in Tokyo
Japans neuer Regierungschefin Sanae Takaichi möchte die Beziehungen zu den USA stärken. Trump beschreibt sie nach einem Telefonat als "sehr lebhafte, lustige Person".

Zusammenfassung

  • Japan empfängt US-Präsident Trump mit amerikanischen Pick-up-Trucks und vergoldeten Golfbällen als Zeichen der Freundschaft.
  • Die neue Regierungschefin Takaichi betont die Priorität einer stärkeren US-japanischen Allianz und lobt Trumps Persönlichkeit.
  • Japan plant, die Verteidigungsausgaben schneller zu erhöhen und die Zusammenarbeit mit den USA und der NATO zu intensivieren.

US-Präsident Donald Trump wird am Montag zu einem Besuch in Japan erwartet. Japans neue Regierung will mit den USA freundschaftliche Beziehungen aufbauen - und betreibt dafür einen erstaunlichen Aufwand. Wenn Trump heute zu einem dreitägigen Besuch in Tokio eintrifft und gleich zum Auftakt eine Audienz bei Kaiser Naruhito erhält, sind nicht nur rund 18.000 Polizisten zu seinem Schutz im Einsatz.

Laut dem japanischen Fernsehsender NHK will das Verkehrsministerium in Tokio den Gast auch mit dem Anblick wuchtiger amerikanischer Pick-up-Trucks beglücken - offenbar als Geste mit Blick auf die schwierigen Handelsgespräche. Trump hatte beklagt, dass Japan kaum amerikanische Autos ins Land lasse.

Vergoldete Golfbälle

Dass die breiten US-Karossen ziemlich ungeeignet für die oft engen Straßen in Tokio und anderen japanischen Städten sind, scheint dabei keine Rolle zu spielen. Die Trucks sollen dem Bericht nach auf dem Gelände des am Dienstag geplanten Gipfeltreffens mit Japans neuer nationalkonservativer Regierungschefin Sanae Takaichi ausgestellt werden. Takaichi dürfte dabei auch ihr sehr enges Verhältnis zu ihrem ermordeten Vorgänger Shinzo Abe zugutekommen, zu dem Trump eine ganz besonders enge Freundschaft pflegte.

Der US-Präsident, der das asiatische Land während seiner ersten Amtszeit dreimal besucht hatte, spielte mit Abe gern Golf und sah sich gemeinsam mit ihm Sumo-Kämpfe an. Laut NHK erwägt Takaichi nun, Trump einen einst von Abe benutzten Golfschläger zu schenken - und dazu mit Blattgold verzierte Golfbälle.

Takaichi: Trump "lustig und lebhaft"

Die neue japanische Regierungschefin Takaichi hat die Stärkung der Beziehungen zwischen Japan und den USA zu einem ihrer vorrangigen Ziele erklärt. In einem Telefonat mit US-Präsident Trump seien sie sich "einig gewesen, dass wir daran arbeiten werden, die US-japanische Allianz auf eine neue Ebene zu heben", sagte Takaichi am Wochenende vor Journalisten in Tokio.

Sie habe Trump gesagt, "dass die Stärkung der Japan-USA-Allianz für meine Regierung höchste Priorität an der diplomatischen und der Sicherheitsfront hat." Die neue Regierungschefin fügte hinzu, sie habe Trump als "eine sehr lebhafte, lustige Person" erlebt. Im Onlinedienst X bezeichnete sie das Telefongespräch als "gut und offen".

In Japan sind rund 60.000 US-Militärangehörige stationiert. Trump fordert von Tokio und weiteren Verbündeten eine Erhöhung ihrer Verteidigungsausgaben.

Takaichi kündigte am Freitag in ihrer ersten Grundsatzrede an, die Zielvorgabe von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigungsausgaben um zwei Jahre vorzuziehen. Japan gehört zwar nicht der NATO an, arbeitet mit dem Bündnis aber bei Meeressicherheit oder Cyberabwehr zusammen.

Trump würde "sehr gern" Kim treffen

US-Präsident Trump würde auf seiner aktuellen Asienreise "sehr gern" den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un treffen. An Bord seiner Präsidentenmaschine Air Force One schloss Trump es am Montag nicht aus, seine Reise für ein Treffen mit Kim zu verlängern. Er würde den nordkoreanischen Staatschef "sehr gern" sprechen.

Nach Abschluss seines Besuchs in Japan wird der US-Präsident am Mittwoch in Südkorea erwartet, wo der Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) stattfindet. Dort soll es am Donnerstag zur ersten persönlichen Begegnung mit Chinas Präsident Xi seit Trumps Wiedereinzug ins Weiße Haus kommen.

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