Getöteter Schwarzer: Stars protestieren gegen Polizei und Trump
Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis dauern die teils gewalttätigen Proteste in den USA an. In der Nacht auf Samstag gingen in Minneapolis trotz Ausgangssperre neuerlich Tausende Menschen auf die Straße, in Atlanta griffen Demonstranten das Hauptquartier des Senders CNN an. Auch in New York, Los Angeles, Dallas, Louisville und vor dem Weißen Haus in Washington gab es Proteste.
Gegen den Polizisten, der insgesamt acht Minuten auf dem Hals von George Floyd gekniet war, wurde Mordanklage erhoben.
Mittlerweile beteiligen sich auch Stars an den Protesten. Oscar-Preisträger Jamie Foxx ("Ray") nahm am Freitag in Minneapolis an einer Kundgebung teil. Er sei nicht als Promi, sondern als Bruder gekommen, sagte der Schauspieler vor einer überwiegend schwarzen Menschenmenge. "Wir wollen euch wissen lassen, ihr habt Unterstützung."
Sänger John Legend verlinkte auf Twitter Worte des schwarzen Bürgerrechtlers Martin Luther King, dass nur mit sozialer Gerechtigkeit und Fortschritt Aufstände zu vermeiden seien, "Hamilton"-Star Lin-Manuel Miranda rief zu Spenden für Organisationen auf, die festgenommenen Demonstranten mit Geld und Anwälten helfen.
"Aus dem Amt wählen"
Sängerin Taylor Swift wandte sich per Kurznachrichtendienst Twitter direkt an US-Präsident Donald Trump, der den Demonstranten bei Plünderungen mit einem gewaltbereiten Militäreinsatz gedroht hatte - Twitter hatte den entsprechenden Tweet als gewaltverherrlichend gekennzeichnet.
"Nachdem du während deiner gesamten Präsidentschaft die Feuer der weißen Vorherrschaft und des Rassismus angefacht hast, hast du jetzt die Nerven dazu, moralische Überlegenheit vorzutäuschen und dann mit Gewalt zu drohen?", schrieb Swift. "Wir werden dich im November aus dem Amt wählen."
Sänger Justin Bieber schrieb bei Instagram: "Keine Leben sind von Bedeutung bis schwarze Leben von Bedeutung sind." Sängerin Beyonce veröffentlichte ein Foto von Floyd auf ihrer Webseite und schrieb dazu "Rest in Power" (etwa Ruhe in Macht, in Anlehnung an "Rest in Peace", Ruhe in Frieden).
Seit sie das Video des Polizeieinsatzes gesehen habe, habe sie Floyds Gesicht und seine Worte nicht mehr aus dem Kopf bekommen, schrieb Kylie Jenner, TV-Star und Schwester von Kim Kardashian, bei Instagram. "Niemand sollte in Angst leben und niemand verdient einen Tod wie den von George Floyd und zu vielen anderen."
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