Soros: 10 Millionen Dollar gegen Hass nach Trump-Sieg

Ungarischstämmiger Milliardär und Philantrop: George Soros
Wie der einflussreiche Fonds-Milliardär und Spender George Soros auch nach der Wahl gegen das Trump-Lager ankämpft.

Der einflussreiche Fonds-Manager George Soros führt sein politisches Engagement auch nach der US-Wahl weiter. Der US-Milliardär will zehn Millionen Dollar spenden, um gegen die Folgen von Hass-Übergriffen nach Donald Trumps Sieg anzukämpfen.

Der New York Times sagte der Holocaustüberlebende mit ungarischen Wurzeln, er sei "tief besorgt" über Hunderte Berichte über mögliche "Hate Crimes" seit der Wahl am 8. November, darunter Hakenkreuze, die auf Autos und Häuser gesprüht würden.

"Wir müssen etwas tun, um dagegen anzukämpfen, was da passiert", sagte Soros. "Dunkle Mächte" seien durch die Wahl aufgeweckt worden.

Kürzlich berichtete das FBI von einem Anstieg von "Hate Crimes" von 6 Prozent im Jahr 2015. Die Übergriffe auf Muslime sollen im Vergleich zu 2014 gar um 67 Prozent gestiegen sein. Offizielles Datenmaterial von Übergriffen nach der Wahl gibt es noch nicht. Das Southern Poverty Law Center sprach aber von mehr als 700 Berichten über Belästigung und mögliche Hass-Verbrechen seit der Wahl, wie die New York Times berichtet. 27 Beschwerden betrafen demnach Angriffe auf Unterstützer Trumps.

Unterstützer der Demokraten

Spekulanten-Legende Soros ist einer der potentesten Unterstützer der Demokraten. So fütterte Soros auch den größten demokratischen Super-Pac "Priorities USA Action", um Hillary Clintons Kampagne zu unterstützen. Trump prangerte im Wahlkampf wiederholt Clintons Nähe zur Wall Street an.

Auch rechte Blogs schossen sich auf Soros ein, so berichtete etwa Breitbart.com darüber, dass Soros über die von ihm mitbegründete Gruppe "Democracy Alliance" Gelder freigegeben habe, um mindestens eine Wahlkampfveranstaltung Trumps zu stören.

Treffen, um "Macht zurückholen"

Wenige Tage nach der Wahl traf sich die einflussreiche "Democracy Alliance" laut dem seriösen Onlineportal Politico zu einer nicht-öffentlichen Konferenz in New York, um die Wunden nach der verlorenen Wahl zu lecken. Es sollten Maßnahmen besprochen worden sein, um "die Macht zurückzuholen". Unter anderem befanden sich die prominenten Demokratinnen Nancy Pelosi (frühere Sprecherin des Repräsentantenhauses) und Senatorin Elizabeth Warren auf der Einladungsliste.

Laut der Agenda des Treffens ging es um die Planung einer "Kriegsführung gegen Donald Trump vom ersten Tag an" Der "Hundert-Tage-Plan" des designierten Präsidenten soll möglichst effektiv vereitelt werden, weil er einen "erschreckenden Angriff auf Barack Obamas Errungenschaften" bedeute.

Soros sieht Zusammenhang mit Trumps Sprache

Soros' aktuelles Engagement für den Kampf gegen "Hate Crimes" sei nicht als politisches Statement gegen Trump gedacht. Er glaube aber sehr wohl, dass manche Statements im Wahlkampf von Trump und aus einem Lager "direkt verantwortlich" seien für die jüngsten Übergriffe. "Natürlich wurden diese durch die Wahlkampagne entzündet, und direkt nach der Wahl ging es los", sagte Soros. Trump äußerte sich im Wahlkampf abfällig über Muslime, Mexikaner und andere Bevölkerungsgruppen.

In dem "60 Minutes"-Interview mit CBS News zeigte sich Trump "traurig" über Berichte von Übergriffen und rief die Zuschauer dazu auf, diese zu stoppen. In einem aktuellen Interview mit der New York Times distanzierte sich Trump zudem von Rechtsextremen. Befragt zu einer Konferenz von Neonazis, bei der er gefeiert wurde, sagte Trump, er verdamme das und wolle nichts damit zu tun haben. Bei dem Treffen hatten Anwesende den Hitlergruß gezeigt und "Heil Trump" gerufen, wie Videoaufzeichnungen belegen.

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