Geldpakete aus Wien bewahrten vor Panik

Geldpakete aus Wien bewahrten vor Panik
Um während der griechischen Euro-Tragödie einen Bank-Run zu verhindern, wurde Geld eingeflogen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat mit Unterstützung der italienischen und der österreichischen Notenbank Griechenland in den Jahren 2010 bis 2012 mit Transporten von Millionen 50- und 100-Euro-Scheinen vor einem Bank-Run bewahrt. Die rettenden Scheine seien mit drei Flügen von Transportmaschinen der griechischen Luftwaffe vom Typ Hercules C-130 aus Rom und Wien gekommen, wie erstmals von der griechischen Zentralbank (Bank of Greece) in einem Bericht bestätigt wurde. Auszüge daraus wurden am Donnerstag in der griechischen Presse veröffentlicht.

Griechenland stand 2010 vor der Staatspleite und wurde in den nachfolgenden Jahren mit Hilfe der Euroländer und des Internationalen Währungsfonds (IWF) gerettet. In ihrer Angst, kein Geld mehr zu bekommen, hoben viele Griechen fast täglich den höchstmöglichen Betrag an den Bankautomaten ab. Als die brisantesten Tage werden der Donnerstag und der Freitag unmittelbar vor den griechischen Parlamentswahlen am 17. Juni 2012 - einem Sonntag - geschildert, als Panik auszubrechen drohte. Damals hoben Sparer allein 3,5 Mrd. Euro ab.

Der scheidende Chef der Bank of Greece, Giorgos Provopoulos, sagte, er wusste damals nicht, "mit welcher Währung er ins Bett gehen" und "mit welcher er aufwachen" würde, wie die konservative Zeitung "Kathimerini" (Donnerstag) berichtete. Zu der Zeit wurde stark diskutiert, ob Griechenland den Euroraum verlässt. Es durfte damals keinen Bankomaten geben, der nicht Geld ausgab, "denn das hätte binnen weniger Stunden wie ein Lauffeuer durch das Land gehen und einen Bank-Run auslösen können", wie ein hoher Beamter der Bank of Greece der Nachrichtenagentur dpa sagte.

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