Gehackte E-Mails der US-Demokraten: Moskau dementiert Verwicklung

Gehackte E-Mails der US-Demokraten: Moskau dementiert Verwicklung
Außenminister Lawrow spricht von "unseriösen" Verdächtigungen.

Wieder ein Skandal um Hillary Clinton. Und wieder geht es um E-Mails - diesmal sind es interne Nachrichten ihrer Partei, die belegen sollen, dass die Parteispitze Clintons Kontrahenten Bernie Sanders bewusst schwächen wollte. Parteichefin Debbie Wasserman Schultz kündigte als Konsequenz bereits ihren Rücktritt an.

Seitdem richtet sich der Fokus der US-Medien auf die Frage, wer die insgesamt rund 20.000 E-Mails an die Plattform Wikileaks weitergegeben hat. In den Reihen der Demokraten waren erste Verdächtigte schnell ausgemacht: "Experten haben uns gesagt, dass russische Akteure in das DNC (Anm.: Democratic National Committee) eingebrochen sind, diese E-Mails gestohlen haben und sie nun veröffentlichen, um Donald Trump zu helfen", sagte Clintons Wahlkampfmanager Robby Mook gegenüber CNN. "Das sind keine Behauptungen von mir. Das ist das, was Experten uns sagen." Auch die US-Bundespolizei FBI machte Russland für die Veröffentlichung mitverantwortlich.

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"Absurde Spekulationen"

Inzwischen hat man in Russland auf die schwerwiegenden Vorwürfe reagiert und jede Beteiligung an der Veröffentlichung der gehackten E-Mails der US-Demokraten zurückgewiesen. Spekulationen über eine Verwicklung Moskaus seien absurd, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag der Agentur Interfax. "Das ist ein weiterer Versuch, Russland in den US-Wahlkampf zu ziehen." Auch Außenminister Sergej Lawrow sprach von "unseriösen Verdächtigungen."

Für Hillary Clinton ist es bereits die zweite sogenannte E-Mail-Affäre. Während ihrer Zeit als US-Außenministerin von 2009 bis 2013 hatte sie einen privaten E-Mail-Account für ihre gesamte dienstliche Kommunikation genutzt - eine amtliche E-Mail-Adresse hatte sie nicht besessen. Republikaner warfen Clinton vor, durch den privaten Kontext Gesetze zur Offenlegung bestimmter Informationen ungangen zu haben.

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