Gaza: Zerstörung, Leid und Tod nach Israels Luftangriffen
"Wir werden den Bürgern Israels die Sicherheit zurückbringen": Mit diesen Worten kündigte Israels Premier Benjamin Netanjahu am Mittwoch an, dass die Militärschläge gegen Ziele im Gazastreifen nicht so schnell vorbei sein würden. Verteidigungsminister Benny Gantz wurde noch deutlicher: Die Streitkräfte würden ihre Angriffe fortsetzen, bis vollständige und langfristige Ruhe erzielt sei, teilte er mit. Bis dahin würden weiter "Gebäude zerbröckeln".
Ruhe herrscht bereits jetzt in Teilen Gazas. Nach den Luftangriffen der vergangenen zwei Tage, an denen Dutzende Kampfjets beteiligt waren, liegen Häuser und ganze Straßenzüge in der Stadt in Trümmern.
Zahlreiche Gebäude waren gezielt beschossen worden, weil hochrangige Mitglieder der Hamas oder des Islamischen Dschihad in ihnen vermutet worden waren und diese "neutralisiert" werden sollten - was in mehr als 20 Fällen laut israelischer Armee auch gelang.
Auch ein 13-stöckiger Wohn- und Bürokomplex wurde bombardiert. Videoaufnahmen und Fotos zeigten dicke schwarze Rauchwolken, die von dem Gebäude aufstiegen. Wenig später stürzte es ein.
Menschliche Tragödien
Bewohner des Blocks und in der Umgebung waren nach Angaben von Augenzeugen und des Militärs vor dem Angriff gewarnt worden, sich in Sicherheit zu bringen. In anderen Teilen des Gazastreifens starben bei Luftangriffen jedoch auch zahlreiche Zivilisten, darunter auch Kinder. Die Rede war von mindestens 50 Toten, die getöteten Hamas-Mitglieder eingerechnet.
Hamas-Anführer Ismail Haniyeh warf Israel vor, die Gewalt ausgelöst zu haben. Es sei daher für die Konsequenzen verantwortlich.
Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern hatte sich seit Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan Mitte April zugespitzt. Am Wochenende hatte es zunächst vor allem in Jerusalem heftige Zusammenstöße zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften gegeben, bei denen Hunderte Menschen verletzt wurden.
Auslöser waren unter anderem Polizei-Absperrungen in der Altstadt sowie drohende Zwangsräumungen von palästinensischen Häusern und Wohnungen gewesen.
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