Gabriel: "Kommunikation zwischen Bierzelt und Twitter nicht angemessen"
Der deutsche Außenminister Sigmar Gabriel beurteilt die Beziehungen zu den USA aktuell als schwierig. "Es stimmt, wir habe eine schwierige Lage in den Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland", sagte er am Dienstag in Berlin.
"Aber die Vereinigten Staaten sind älter und größer als die jetzige Konfliktlage, und deswegen glaube ich, dass wir auch wieder zu guten Verhältnissen in Zukunft kommen werden." Dazu zähle, auch bessere Kommunikationsformen zu finden. "Es banalisiert sich jetzt langsam. Es ist, glaube ich, nicht angemessen, dass wir zwischen Bierzelt und Twitter miteinander kommunizieren", sagte er in Anspielung auf die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Donald Trump.
Kritik an Kritik an Kritik
FDP-Chef Christian Lindner warnte indes vor einer Beschädigung des transatlantischen Verhältnisses im Streit mit Trump. Eine Stärkung des europäischen Einigungsprozesses sozusagen gegen die Vereinigten Staaten zu betreiben, halte die FDP für falsch, sagte Lindner am Dienstag in Berlin. Die transatlantischen Beziehungen seien sicherheitspolitisch und ökonomisch für Europa und Deutschland unverzichtbar. "Diese eine Präsidentschaft kann und darf die Verbindung über den Atlantik nicht auf Dauer gefährden."
Lindner sagte, er beziehe die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel in seine Kritik nur zum Teil mit ein. Andere Äußerungen aus der Innenpolitik gäben jedoch Anlass zur Besorgnis, dass einige hier ihre Orientierung verloren hätten. Ohne Gabriel namentlich zu nennen sagte der FDP-Chef: "Der Aufruf zum Widerstand gegen Herrn Trump aus den Reihen der Bundesregierung ist schon ein relativ starkes Stück."
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