Gabriel will griechische Schuldenerleichterungen

"Es macht keinen Sinn, sich davor immer wieder zu drücken", sagt der deutsche Vizekanzler.

Vor dem Treffen der Euro-Finanzminister fordert SPD-Chef Sigmar Gabriel eine Schuldenerleichterung für Griechenland. "Die Eurogruppentagung am Montag muss einen Weg finden, den Teufelskreis in Griechenland zu durchbrechen", sagte Gabriel am Samstag der Nachrichtenagentur Reuters in Berlin.

Es helfe dem Land und seinen Menschen nicht, alle zwölf Monate darum kämpfen zu müssen, neue Kredite zur Bezahlung von alten Krediten zu bekommen. "Griechenland braucht eine Erleichterung seiner Schuldenlast", sagte der deutsche Vizekanzler und Wirtschaftsminister. Die Finanzminister der Eurozone müssten flexibel alle Möglichkeiten dafür nutzen, die ihnen zur Verfügung stünden.

"Alle wissen, dass diese Erleichterung der Schuldenlast irgendwann kommen muss. Es macht keinen Sinn, sich davor immer wieder zu drücken", sagte Gabriel. "Völlig falsch wäre es, Griechenland jetzt mit immer neuen Sparmaßnahmen zu überziehen." Griechenland habe es immerhin geschafft, ein besseres Wirtschaftswachstum zu erzielen, als alle erwartet hätten. "Es macht keinen Sinn dieses zarte Pflänzchen jetzt durch neue Sparmaßnahmen wieder zu zerstören", warnte Gabriel.

Der SPD-Chef will auch bei einem Treffen mit dem schwedischen Ministerpräsidenten Stefan Löfven und Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) am Sonntag in Stockholm über Griechenland sprechen. Die Zahlung einer Tranche von fünf Milliarden Euro an Athen verzögert sich gegenwärtig wegen eines Streits über das Reformtempo in Griechenland.

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