Frauen russischer Rekruten fordern Rückholung

Frauen russischer Rekruten fordern Rückholung
Es gibt derzeit keine Angaben, wie viele Ehefrauen sich an den Protestaktionen beteiligen. Moskaus Verluste seien in den vergangenen Wochen so hoch gewesen wie kaum zuvor.

Eine Gruppe Ehefrauen von für den Ukraine-Krieg mobilisierten Russen hat einen mit scharfer Kritik an Machthaber Wladimir Putin gespickten Aufruf zur Rückholung ihrer Männer gestartet. "Wir räumen das Feld erst, wenn unsere Männer zu Hause in Sicherheit sind", heißt es in dem am Montag auf dem Telegram-Kanal "Putj domoi" (Weg nach Hause) veröffentlichten Schreiben. Kritisiert wird darin unter anderem, dass Probleme an der Front unter den Teppich gekehrt würden, um die Wiederwahl Putins als Präsident im kommenden Jahr nicht zu gefährden. Es gibt derzeit keine Angaben dazu, wie viele Ehefrauen von Mobilisierten sich an den Protestaktionen beteiligen oder mit ihnen sympathisieren.

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"Wir erinnern uns, dass der Präsident versprochen hat, dass Reservisten nicht eingezogen werden, dass die Aufgaben der militärischen Spezialoperation von professionellen Freiwilligen erfüllt werden", schrieben die Autorinnen. Stattdessen seien ihre Männer nun seit 15 Monaten im Einsatz, viele seien bereits gefallen. "Die Mobilmachung hat sich als schrecklicher Fehler erwiesen." Vor einer weiteren Teilmobilmachung 2024 sei niemand gefeit, warnten sie.

Im Herbst 2022 hatte Putin nach schweren militärischen Rückschlägen im Angriffskrieg gegen die Ukraine entgegen ursprünglicher Versprechen eine Teilmobilmachung ausgerufen. Seit Wochen dringen die Ehefrauen der damals Mobilisierten, darunter auch die Aktivistinnen des Telegram-Kanals "Putj domoi", auf eine Rückkehr der Männer. Mehrere Demonstrationen, die sie organisieren wollten, wurden von den Behörden nicht genehmigt, unter anderem mit Verweis auf Corona.

Extrem hohe Verluste seit Beginn des Angriffskriegs

Moskaus Verluste in der Ukraine sind nach Einschätzung britischer Militärexperten in den vergangenen Wochen so hoch gewesen wie kaum zuvor in dem russischen Angriffskrieg. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London am Montag hervor. Zahlen des ukrainischen Generalstabs, wonach im November durchschnittlich täglich mehr als 900 russische Soldaten getötet oder verletzt wurden, seien zwar nicht verifizierbar, aber plausibel, hieß es.

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Bisher lag die höchste Zahl täglicher russische Verluste demnach bei durchschnittlich etwa 770 pro Tag - das war im März dieses Jahres, zum Höhepunkt der russischen Angriffe auf die Stadt Bachmut. Zu Verlusten der Ukrainer machten die Briten in ihrer Mitteilung keine Angaben. Für die hohen Verluste der Russen im November soll den Briten zufolge vor allem die Offensive auf die Stadt Awdijiwka in der östlichen Region Donbass verantwortlich sein.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des Kriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.

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