Frankreich: Weitere Ausweitung der Protestaktionen
Seit Wochen herrscht in Frankreich wegen einer umstrittenen Arbeitsmarktreform, die das Arbeitsrecht flexibler machen soll, der Ausnahmezustand. Blockaden und Streiks an Treibstoffdepots und Raffinerien hatten in den vergangenen Tagen zu Versorgungsengpässen an Tankstellen geführt. Am Donnerstag war jede fünfte Tankstelle im Land betroffen.
Nun haben französische Gewerkschaften zu einer weiteren Ausweitung der Protestaktionen gegen die Reform der Regierung aufgerufen. "Jeder Tag muss ein neuer Schwung in der Mobilisierung sein", forderten die CGT und weitere Gewerkschaften am Freitag in einer Mitteilung. Gegner der Arbeitsmarktreform fürchten um die Rechte der Arbeitnehmer. Denn Unternehmer könnten Mitarbeiter einfacher einstellen, aber auch wieder entlassen.
Am Donnerstag demonstrierten landesweit nach Angaben der Behörden 153.000 Menschen gegen das Vorhaben, die CGT sprach von 300.000 Demonstranten. Die Gewerkschaften haben für den 14. Juni eine nationale Kundgebung in Paris angekündigt. Zudem sind für die kommenden Wochen neue Streiks beispielsweise bei der Pariser Metro angesetzt - unter anderem für den Tag des Eröffnungsspiels der Fußball-Europameisterschaft am 10. Juni.
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