Frankreich will keine Migranten aus Lampedusa aufnehmen

Flüchtlinge auf Boot vor Lampedusa
Frankreichs Innenminister Darmanin lehnt die Aufnahme weiterer Migranten von der italienischen Insel Lampedusa ab. Er will eine "Position der Strenge".

Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin hat die Aufnahme von Migranten abgelehnt, die auf der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa angekommen sind. "Frankreich wird keine Migranten aus Lampedusa aufnehmen", sagte Darmanin Dienstagabend im Sender TF1. Frankreich wolle eine Position der Strenge. Es gebe in Frankreich und Italien wie in ganz Europa irreguläre Migration, die bekämpft werden müsse, meinte Darmanin weiter.

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"Und es ist nicht so, dass wir durch die Aufnahme von mehr Personen den Fluss, der unsere Integrationskapazität berührt, versiegen lassen können." Darmanin zufolge hat Frankreich Italien angeboten, bei der Rückführung von Menschen in Länder zu helfen, mit denen Paris gute diplomatische Beziehungen pflege. Der Innenminister sagte, 60 Prozent der in Lampedusa angekommenen Menschen seien französischsprachig.

Tausende Bootsmigranten kamen letzte Woche in Lampedusa an

In der vorigen Woche hatten mehrere Tausend Bootsmigranten Lampedusa erreicht. Mehr als 5.000 Menschen kamen allein am Dienstag vergangener Woche auf der Insel zwischen Sizilien und Nordafrika an - so viele wie noch nie an einem einzigen Tag. Das Erstaufnahmelager war zeitweise maßlos überfüllt. Zur Entlastung des Camps wurden Tausende Menschen auf Fähren und Polizeischiffen nach Sizilien oder direkt auf das italienische Festland gebracht.

Die tunesische Küstenwache fing unterdessen nach eigenen Angaben in den vergangenen Tagen mehr als 2.500 Migranten ab und verhaftete Dutzende Menschenschmuggler. Die Nationalgarde erklärte am Dienstag außerdem, es seien auch Dutzende Boote beschlagnahmt worden. Des Weiteren seien etwa 1.900 afrikanische Migranten aus Ländern südlich der Sahara daran gehindert worden, über die Landgrenze nach Tunesien einzureisen.

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Am Wochenende hatte es in der Küstenregion bei Sfax eine groß angelegte Razzia gegeben. Den Angaben zufolge waren dabei Hunderte Sicherheitskräfte mit Unterstützung von Anti-Terror-Einheiten, Flugzeuge und Polizeihunde im Einsatz.

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