Lampedusa am Limit: Jeden Tag kommen 1.500 Migranten an

Flüchtlinge warten auf der sizilianischen Insel Lampedusa
Lampedusa hat den Notstand ausgerufen. Der Bürgermeister bittet: Boote sollen nicht anlegen dürfen und vor der Küste umgeleitet werden.

Don Carmelo Rizzo, Priester auf Lampedusa, beschreibt die Lage auf der sizilianischen Insel mit dem Begriff „Apokalypse“. Vizepremier Matteo Salvini, Chef der rechtsnationalen Lega, spricht stattdessen von einen „Kriegsakt“: Seit Kurzem stranden auf Lampedusa bis zu 1.500 Migranten pro Tag.

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Vor dem Hafen zählt man zig kleine Boote, auf jedem waren unvorstellbar viele Menschen. Mittlerweile halten sich auf der Insel mehr Migranten als Einwohner (6.000) auf, am Mittwoch waren es 6.792. Lampedusas Aufnahmelager ist für 400 Menschen gedacht, der Rest harrt im Hafengebiet, campt auf den auf der Straße ausgebreiteten Decken. „Nicht einmal für ein Feldbett ist da noch Platz und geschweige denn, dass man die Toilette benutzen kann“, erzählt Don Rizzo der Tageszeitung Avvenire. Immer wieder kommt es zu Protesten und manchmal auch rabiateren Aktionen seitens der Migranten und zu Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften.

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