Fortschritte im Gas-Streit Israel-Libanon
Die Drohungen waren laut und scharf, wieder einmal gingen die rhetorischen Wogen zwischen Beirut und Jerusalem hoch. Die schiitische Hisbollah drohte gar damit, Raketen auf israelische Gasplattformen zu feuern. Denn Israel beansprucht libanesisches Seegebiet, in dem große Gas- und Ölvorkommen liegen könnten: Als 2010 das sogenannte Leviathan-Gasfeld an der levantinischen Küste entdeckt worden war, sorgte das in beiden Ländern für Begeisterung. Es dürfte sich um eines der größten Gasfelder der Welt handeln.
Öl- und Gasrausch
Während der israelische Premier Benjamin Netanyahu Verträge mit einer texanischen Firma abschloss und auch mit Kremlchef Wladimir Putin Konzessionen für Gazprom vereinbarte, erklärte die Regierung in Beirut großmütig, dass sich das Gasfeld nicht in libanesischem Territorium befände.
Doch die Aussicht auf eventuelle weitere Felder im eigenen Staatsgebiet befeuerte die Begeisterung, selbst nach Öl und Gas zu suchen. Die Regierung unterteilte ihre Hoheitsgewässer in zehn Blöcke, vergab im vergangenen Jahr das Recht an ein Konsortium, in zwei dieser Sektoren nach Öl und Gas zu bohren. 860 Quadratkilometer eines Blocks – fast die Hälfte – beansprucht jedoch Israel.
Ausgerechnet die USA konnten Anfang Juni die Bereitschaft für ein Gespräch zwischen beiden Parteien vermitteln. Selbst die Hisbollah sagte zu, dass sie das Treffen, das dem Vernehmen nach in den kommenden Tagen stattfinden soll, unterstützen werde.
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