Flüchtlinge: UNHCR appelliert an Australien

Flüchtlinge auf Manus
Kritik an Versorgung von Asylwerbern auf Insel Manus.

Nach dem Rückzug Australiens aus einem eigens eingerichteten Flüchtlingslager in Papua-Neuguinea ist die Lage der dort verbliebenen Menschen katastrophal. Rund 380 Flüchtlinge harrten ohne Wasser, Nahrungsmittelversorgung, ohne Medikamente und ohne Aussicht auf einen Ausweg aus ihrer Lage auf der Insel Manus aus, berichtete ein Vertreter des UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) am Dienstag.

Weitere 250 seien außerhalb des Lagers ebenfalls in einer prekären Lage, sagte Nai Jit Lam per Telefon von der Insel. Australien sei für das Wohlergehen dieser Menschen verantwortlich, sagte er und appellierte an die Regierung in Canberra, die Versorgung wieder sicherzustellen.

Australien weigert sich, Flüchtlinge aufzunehmen, die versuchen, auf eigene Faust oder mit Hilfe von Menschenschmugglern per Boot nach Australien zu gelangen. Die Regierung fing die Boote auf hoher See ab und bezahlte das bitterarme Nachbarland Papua-Neuguinea vor vier Jahren dafür, auf der Insel Manus ein Auffanglager einzurichten. Damit wollte sie Menschenschmugglern das Handwerk legen. Seitdem haben es keine Boote mehr nach Australien geschafft.

In diesem Jahr erklärte das oberste Gericht Papua-Neuguineas das Camp aber für illegal. Australien beschloss deshalb die Schließung zum 31. Oktober. Die Bewohner des Flüchtlingscamps sind seitdem sich selbst überlassen. Auch Papua-Neuguinea will die Flüchtlinge nicht permanent aufnehmen.

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