Auschwitz-Häftlinge: Keine Zeit für nationale Egoismen

Auschwitz-Häftlinge: Keine Zeit für nationale Egoismen
Flüchtlingskrise: Erinnerungen an die "eigene Verzweiflung" werden wach, erklären die Überlebenden.

In einem offenen Appell an die europäischen Staats- und Regierungschefs haben Auschwitz-Überlebende zu einem verantwortlichen Umgang mit der Flüchtlingskrise gemahnt. "Es ist keine Zeit mehr für nationale Egoismen und wahltaktische Rücksichten", hieß es in der am Dienstag in Oswiecim veröffentlichten Mitteilung des Internationalen Auschwitz-Komitees.

"Hierzu ist die Situation der betroffenen Menschen, aber auch die Herausforderung an Europas Glaubwürdigkeit zu ernst."

Darin fordern meinen die Ex-Häftlinge aus Polen, Ungarn, Deutschland, Tschechien und Frankreich weiter: "Hierzu ist die Situation der betroffenen Menschen, aber auch die Herausforderung an Europas Glaubwürdigkeit zu ernst."

Erinnerungen werden wach

Die Bilder von Flüchtlingen an den Grenzen Europas erinnerten an die eigene Verzweiflung, schrieben die Überlebenden des größten der deutschen Vernichtungslagers im Zweiten Weltkrieg. Es gebe große Hilfsbereitschaft, aber auch "an die Grenzen gerammte Zäune, verzerrte Gesichter, brennende Häuser und blanken Egoismus".

"Wir bitten Sie, den Ängsten Ihrer Bürger ruhig, mit Aufklärung zu begegnen. Sie müssen jetzt Europas Erinnerungsvermögen und Europas Würde durch Ihre gemeinsamen Beschlüsse deutlich werden lassen", heißt es in dem Appell vor dem EU-Flüchtlingsgipfel. Zugleich sollten die europäischen Staats- und Regierungschefs populistische und rechtsextreme Kräfte in Europa in die Schranken weisen.

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