FBI sieht "keine glaubwürdige Drohung" in den USA

Die Sicherheit wird in Paris verschärft.
Behördenchef Comey hält vielmehr mögliche Nachahmer für ein Problem.

Die US-Bundespolizei FBI sieht für die USA keine erhöhte Bedrohung nach dem Muster der Anschläge von Paris. "Wir kennen keine glaubwürdige Drohung in der Art von Paris", sagte FBI-Direktor James Comey am Donnerstag in Washington. Zudem erkenne die Behörde "überhaupt keine Verbindung zwischen den Angreifern von Paris und den USA".

Zu einem neuen Propagandavideo der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS), in dem mit Anschlägen in New York gedroht wird, sagte Comey: "Der IS und seine Unterstützer veröffentlichen alle mögliche Propaganda", die "nicht glaubwürdig" sei. Ein größeres Problem seien "verwirrte Seelen in Amerika", die dem IS nacheifern wollten.

Frankreich fordert in UNO-Resolution

Frankreich fordert nach den Anschlägen von Paris die internationale Gemeinschaft in einem UNO-Resolutionsentwurf auf, sich dem Kampf gegen die radikale Miliz anzuschließen.

Die Länder, die dazu in der Lage seien, sollten alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um gegen den IS auf dem von ihm kontrollierten Territorium in Syrien und im Irak vorzugehen, heißt es in dem am Donnerstag im UNO-Sicherheitsrat vorgelegten Dokument. Vorkehrungen gegen Anschläge sollten verdoppelt und koordiniert werden. Zudem müsse mehr gegen den Zustrom von Ausländern nach Syrien und in den Irak unternommen werden, die dort an der Seite des IS kämpfen wollten.

Zuvor hatte bereits Russland einen Entwurf für eine UNO-Resolution zur Bekämpfung des IS vorgelegt. Es handle sich um eine aktualisierte Version eines früheren Entwurfs, mit der auf die Anschläge in Paris und auf ein russisches Passagierflugzeug reagiert werde, sagten Diplomaten am Mittwoch. Die neue Version enthält demnach aber immer noch eine umstrittene Passage, die dazu auffordert, dass Militäraktionen gegen den IS mit den Ländern koordiniert werden, in denen sie stattfinden. Dies würde etwa bedeuten, dass die USA ihre Luftangriffe in Syrien mit dessen Präsidenten Bashar al-Assad absprechen müssten. Großbritannien, das im Sicherheitsrat über ein Veto verfügt, hatte den ursprünglichen russischen Entwurf abgelehnt.

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