Fall Tönnies: EU-Kommission will Saisonarbeiter besser schützen
Der Großschlachtbetrieb Tönnies im Kreis Gütersloh steht unter Aufsicht. Er hat wieder geöffnet, doch die Behörden kontrollieren streng. Tönnies "steht auf Bewährung" heißt es, nachdem sich dort 1500 von 7000 Beschäftigten, meist aus Rumänien und Bilgarien infiziert hatten.
Auch aus diesem Anlass hat die EU-Kommission in der Corona-Krise zu einem besseren Schutz von Saisonarbeitskräften aufgerufen. Die Pandemie habe ein Schlaglicht auf die teils prekären Wohn- und Arbeitsbedingungen ausländischer Saisonarbeiter geworfen, die das Entstehen von Infektions-Hotspots begünstigten, sagte EU-Sozialkommissar Nicolas Schmit am Donnerstag in Brüssel.
"Schutzlose Arbeiter"
Hunderttausende Saisonarbeiter unterstützten jährlich wichtige Bereiche der europäischen Wirtschaft, etwa in der Landwirtschaft und der Lebensmittelindustrie. Aufgabe der EU-Mitgliedsländer sei es, sich um diese unerlässlichen, aber schutzlosen Arbeiter zu kümmern.
Angemessene Unterbringung
Die EU-Kommission rief die Mitgliedsländer dazu auf, angemessene Unterbringungs- und Gesundheitsstandards für Saisonkräfte zu gewährleisten und deren Einhaltung intensiver als bisher zu kontrollieren. Insbesondere kleineren Arbeitgebern müsse dabei praktische Hilfe gewährt werden.
Studie angekündigt
Die EU-Kommission kündigte eine Studie zu den Hauptproblemen beim Einsatz von Saisonkräften an, einschließlich der Frage von Leiharbeit und Werkvertragsarbeitern. In einer Umfrage sollten außerdem besonders sensible Arbeitsbereiche identifiziert werden.
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