Explosive Wahlen im Pulverfass Nigeria

Explosive Wahlen im Pulverfass Nigeria
Fast jeder zweite der 220 Millionen Einwohner lebt unter der Armutsgrenze. Die Jugend hat Gewalt und Korruption satt – das könnten die Polit-Eliten am Samstag zu spüren bekommen.

Unglaublicher Luxus hinter Mauern und Stacheldraht, Elend und Dreck in den Armenvierteln, ausufernde Gewalt in den Straßen, Korruption bei den Behörden – das nigerianische Lagos ist ein Moloch der Sonderklasse, eine Megacity, die alle Dimensionen sprengt. Rund 15 Millionen Menschen drängen sich dort, das sind so viele wie Finnland und Schweden zusammen Einwohner haben. Mit seinen Widersprüchen und Problemen steht Lagos für das gesamte Land, den Giganten des Kontinents: Mit 220 Millionen hat er die meisten Bürger Afrikas – in 30 Jahren soll diese Menge auf mehr als 400 Millionen anschwellen, womit Nigeria nach Indien und China weltweit die drittgrößte Nation sein wird, mit annähernd gleich vielen Einwohnern wie die EU.

Rund 93 Millionen Stimmberechtigte stellen am Samstag bei den Parlaments- und Präsidentenwahlen die Weichen zumindest für die mittelbare Zukunft. Wobei die jungen Nigerianer den Ausschlag geben: Fast die Hälfte der Stimmberechtigten ist jünger als 35 Jahre, zehn Millionen haben sich überhaupt erstmals registrieren lassen. Sie könnten den Unterschied ausmachen.

Kommentare