Explosion in Kairo: Mindestens 25 Tote

A Muslim woman cries while sitting in front of police officers in front of St. Mark's Coptic Orthodox Cathedral after an explosion inside the cathedral in Cairo, Egypt December 11, 2016. REUTERS/Mohamed Abd El Ghany
Sicherheitskreise berichteten der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass eine Bombe in einem Seitengebäude einer Kathedrale explodiert sei.

Bei einem Anschlag auf koptische Christen in der ägyptischen Hauptstadt Kairo sind am Sonntag mindestens 25 Menschen getötet worden. In einer an die Sankt-Markus-Kathedrale angrenzenden Kirche sei am Vormittag ein Sprengsatz detoniert, berichtete das Staatsfernsehen unter Berufung auf Sicherheitskreise. Laut dem Gesundheitsministerium wurden 35 Menschen verletzt. Sicherheitskreise berichteten der Deutschen Presse-Agentur (dpa), dass eine Bombe in einem Seitengebäude der Kathedrale explodiert sei. Der Sprengsatz sei wahrscheinlich in das Gebäude geworfen worden. Der Tatort wurde weitreichend abgesperrt. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand.

Die Kathedrale der koptischen Christen steht im Zentrum der ägyptischen Hauptstadt. Das Gotteshaus ist gleichzeitig Sitz des koptischen Papstes. Die Kopten sind die größte christliche Glaubensgemeinschaft im Nahen Osten und machen etwa zehn Prozent der 90 Millionen Einwohner Ägyptens aus. Die Minderheit sieht sich immer wieder gewaltsamen Übergriffen ausgesetzt. Jihadisten-Gruppen werfen den Kopten in Ägypten vor, den Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi Mitte 2013 unterstützt zu haben.

Explosion in Kairo: Mindestens 25 Tote

Der Anschlag in Kairo war der folgenreichste Angriff auf Kopten seit der Neujahrsnacht 2011, als bei einem Bombenanschlag auf eine Kirche in der Küstenstadt Alexandria 21 Menschen getötet worden waren.

In Ägypten kämpfen vor allem auf der Halbinsel Sinai radikale Islamisten gegen die Sicherheitskräfte. Die Aufständischen haben aber auch Kairo und andere Städte angegriffen. Erst am Freitag waren bei zwei Anschlägen insgesamt sechs Polizisten getötet worden. Die Extremisten sind mit der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) verbündet.

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