Ex-Wirecard-Vorstand Marsalek soll für Russland spioniert haben

FILE PHOTO: The logo of Wirecard AG is pictured at its headquarters in Aschheim
Laut Wall Street Journal wurde Wirecard genützt, um die Finanzierung russischer Geheimdienstoperationen abzuwickeln.

Der derzeit flüchtige ehemalige Wirecard-Manager Jan Marsalek soll laut Wall Street Journal jahrelang für Russland spioniert haben. Auch habe er den von ihm geleiteten Bezahldienstleister Wirecard dafür genützt, Zahlungen russischer Spione abzuwickeln: So seien weltweite Operationen finanziert worden. 

Und er habe Kontodaten u. a. des deutschen Bundeskriminaldienstes gesammelt und nach Moskau durchgestochen. Daraus wären eventuell indirekt Rückschlüsse auf deutsche Geheimdienstaktivitäten möglich gewesen.

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Ex-Wirecard-Vorstand Marsalek soll für Russland spioniert haben

Von der Polizei veröffentlichte Bilder des österreichischen Geschäftsmannes Jan Marsalek, ehemaliger CEO des deutschen Zahlungsunternehmens Wirecard, aus dem Jahr 2019 (l) und dem Jahr 2017. 

Marsalek soll bei seiner Flucht nach Auffliegen des Wirecard-Skandals bereits zehn Jahre lang als russischer Spion gearbeitet haben. Er sei derzeit in Dubai ansässig und dort damit beschäftigt, das Afrika-Netzwerk des ums Leben gekommenen Wagner-Gründers Jewgeni Prigoschin neu zu ordnen.

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Wirecard war im Juni 2020 zusammengebrochen, als aufflog, dass auf Treuhandkonten in Asien 1,9 Milliarden Euro fehlten. Marsalek floh auf spektakuläre Art: Am 19. Juni 2020 flüchtete er mit einem Business-Jet via Bad Vöslau ins weißrussische Minsk. Er gilt seither als international meistgesuchter Österreicher. 

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