Ex-NATO-Chef: "Putin wollte zu Beginn seiner Amtszeit beitreten"

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Ein Gespräch im Jahr 2000 scheiterte aber aus Sicht des russischen Präsidenten an einer "Schlange aus unwichtigen Ländern".

Kurz nachdem Vladimir Putin vor 21 Jahren zum ersten Mal zum russischen Präsidenten gewählt wurde, wollte er mit seinem Land dem Nordatlantikpakt (NATO) beitreten. Daran erinnerte sich der ehemalige britische Verteidigungsminister und anschließende NATO-Generalsekretär George Robertson in einem Interview mit dem Podcast One Decision.

Putin soll demnach bereits bei seinem allerersten Gespräch mit Robertson klargemacht haben, dass er Russland als Teil Europas sehe: „Sie wollten Teil des sicheren, stabilen, wohlhabenden Westens werden, von dem Russland damals weitestgehend ausgeschlossen war“, so der Brite.

Ex-NATO-Chef: "Putin wollte zu Beginn seiner Amtszeit beitreten"

George Robertson (links) war von 1999 bis 2003 Generalsekretär der NATO.

Putin soll um eine offizielle Einladung zur NATO gebeten haben, Robertson habe ihn aber auf den normalen Aufnahmeprozess verwiesen, bei dem interessierte Nationen eine offizielle Anfrage stellen müssen. Daraufhin soll Putin erwidert haben: „Wir werden uns sicher nicht ans Ende einer Schlange von unwichtigen Ländern einreihen.“

Die Aussagen Robertsons decken sich mit einigen frühen Auftritten Putins. So erklärte der damals 48-Jährige etwa auch bei einem Interview mit dem legendären BBC-Journalisten David Frost: „Russland ist Teil der europäischen Kultur. Ich kann mir mein eigenes Land einfach nicht isoliert vorstellen von Europa und dem, was wir so oft die ’zivilisierte Welt’ nennen.“

Heute klingt es ganz anders, wenn sich Putin zum Westen äußert.

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