Euro-Sondergipfel am Montag einberufen

Griechenlands Finanzminister Yanis Varoufakis bei der Hauptversammlung des Euro-Rettungsschirms ESM in Luxemburg.
Keine Einigung beim Eurogruppen-Treffen am Donnerstag

Nur rund eine Stunde dauerten die Beratungen der Eurogruppe zu Griechenland, dann war das Thema auch schon wieder erledigt – freilich ohne eine Einigung . Jetzt soll versucht werden, auf Chef-Ebene eine Lösung zu finden: EU-Ratspräsident Donald Tusk hat für Montag Abend einen Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs aus der Eurozone einberufen. Der Standpunkt der Geldgeber ist unmissverständlich: Es kann noch immer einen Deal geben – aber nur, wenn sich die griechische Seite in den kommenden Tagen bewegt. Das, was Finanzminister Yanis Varoufakis am Donnerstag an Ideen vorlegte, reichte nicht; Verhandler sprachen von „immer gleichen alten Forderungen“.

„Es gibt von der griechischen Seite nicht genügend seriöse, glaubhafte Vorschläge, um zu einer Einigung zu kommen“, sagte Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem. Der niederländische Finanzminister verbarg seinen Ärger über Varoufakis und Tsipras kaum noch: „Vor zwei Wochen haben wir vernünftige Vorschläge präsentiert und vereinbart, dass die griechische Regierung Gegenvorschläge machen wird. Diese Gegenvorschläge haben wir nie bekommen.“ Auch IWF-Chefin Christine Lagarde zeigte ihre Frustration über die Verhandlungspartner aus Athen: „Wir können nur im Dialog zu einer Lösung kommen. Dieser Dialog unter Erwachsenen fehlt uns im Moment.“

Keine Gnadenfrist

Lagarde hatte schon vor dem Treffen den Druck auf Griechenland erhöht: Es werde keine weiteren Zahlungsaufschübe mehr geben, warnte sie. Griechenland hat mit dem IWF vereinbart, die im Juni fälligen Raten gebündelt zu begleichen; am Monatsende sind nun 1,6 Milliarden Euro fällig. „Bis das nicht bezahlt ist, können wir kein weiteres Geld an Griechenland freigeben“, sagte Lagarde. Bei einem Zahlungsausfall gegenüber dem IWF hätte auch die Eurozone das Recht, ihre Kredite an Athen fällig zu stellen. Das aktuelle Hilfsprogramm für Griechenland, das bereits verlängert wurde, läuft mit 30. Juni aus. Ohne Einigung auf einen Reformplan bleiben 7,2 Milliarden Euro blockiert, die Athen braucht, um flüssig zu bleiben.

Den Liveticker und die Statements der Finanzminister vor dem Eurogruppen-Treffen zum Nachlesen, finden Sie hier.

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