EU und Google planen freiwillige KI-Selbstverpflichtung
Neben den Beratungen über eine Regulierung Künstlicher Intelligenz (KI) will die Europäische Union (EU) Firmen zu einer freiwilligen Selbstverpflichtung bewegen. Dazu plane die Kommission mit dem Internetkonzern Google und weiteren Unternehmen einen Rahmenvertrag, teilte EU-Industriekommissar Thierry Breton am Mittwoch mit.
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Breton sei sich bei seinem Treffen mit Google-Chef Sundar Pichai einig gewesen, dass wegen der rasanten technologischen Entwicklung bei Programmen wie ChatGPT eine schnelle Lösung gefunden werden müsse. "Wir können es uns nicht leisten, zu warten, bis die KI-Regulierung tatsächlich in Kraft tritt."
Künstliche Intelligenz, oft abgekürzt als KI, bezeichnet eine Technologie, die es Computern ermöglicht, menschenähnliche Denkprozesse nachzuahmen. Die Technologie nutzt Algorithmen und maschinelles Lernen, um Muster und Zusammenhänge in großen Datenmengen zu erkennen und daraus Schlussfolgerungen zu ziehen.
Die Auswirkungen der Technologie werden kritisch gesehen, es gibt etwa ethische Bedenken und Sorge über potenzielle Arbeitsplatzverluste. Die rasante Entwicklung von Künstlicher Intelligenz wirft Fragen nach der Verantwortung und Regulierung auf und eröffnet gleichzeitig spannende Möglichkeiten für die Zukunft der Technologie.
EU-Parlamentsausschüsse hatten sich vor zwei Wochen auf einen Entwurf zum sogenannten "AI Act" geeinigt. Experten hoffen auf eine Verabschiedung im laufenden Jahr. Es gibt aber keinen konkreten Zeitplan, viele Details sind ungeklärt. Außerdem würde nach Inkrafttreten eine zweijährige Übergangsfrist gelten.
EU-Technologiekommissarin Margrethe Vestager zufolge wird eine mögliche Kooperation mit Unternehmen zur Erarbeitung von KI-Mindeststandards Thema bei einem Treffen des Trade and Technology Council (TTC) in der kommenden Woche. Das Gremium dient unter anderem der Koordination von Technolgie-Regulierung in den USA und der EU.
Sogenannte Generative KI wie ChatGPT oder der Rivale "Bard" von Google können menschliche Interaktion simulieren und anhand weniger Stichworte Texte, Bilder oder Videos erstellen. Da diese oft nur schwer als künstlich erzeugt erkennbar sind, warnen Kritiker vor möglichen Desinformationskampagnen.
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