EU-Parlament: Rücktritt Dijsselbloems gefordert

Jeroen Dijsselbloem
Auslöser ist die Absage Dijsselbloems zu einer Debatte über Griechenland im EU-Parlament.

Die Sitzung des EU-Parlaments in Straßburg hat Montag mit einem Knalleffekt begonnen. Fast durchgehend alle Spitzenparlamentarier forderten den Rücktritt von Eurogrupppen-Chef Jeroen Dijsselbloem. Auslöser war die von EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani berichtete Absage Dijsselbloems zu einer Debatte über Griechenland im EU-Parlament.

Der Vorsitzende der EVP-Fraktion im Europaparlament, Manfred Weber, verlangte den Rücktritt von Dijsselbloem. Die jüngsten Aussagen von Dijsselbloem über südliche Mitgliedsländer, die Hilfsgelder der EU für Alkohol und Frauen ausgeben würden, seien "inakzeptabel und respektlos". Der Vorsitzende der Sozialdemokraten (SPE), Gianni Pittella, stimmte zu und sprach von einem "skandalösen und schandhaften" Verhalten seines niederländischen Parteifreundes.

Tajani hatte zunächst nur die neuerliche Absage des Eurogruppen-Chefs, vor den EU-Parlamentariern zu reden, gerügt. "Es gibt zwar keine rechtliche Verpflichtung für ihn, an der Arbeit teilnehmen. Doch würden wir erwarten, dass jemand, der die europäischen Bürger auffordert, große Opfer zu bringen, doch auch die Pflicht verspürt, Vertretern der Bürger Rede und Antwort zu stehen. Das ist ja auch eine Frage der gebotenen Höflichkeit", so Tajani.

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