EU-Gipfel beschließt Beitrittsgespräche mit Bosnien-Herzegowina

Charles Michel
Bosnien muss noch alle von der EU geforderten Reformen umsetzen, bevor es zu Verhandlungen kommt. Erfolg für Österreich

Es ist ein Ja, wenn auch immer noch mit einem Aber. Die EU-Staats- und Regierungschefs haben am Donnerstag in Brüssel offiziell die Aufnahme von Beitrittsgesprächen mit Bosnien-Herzegowina beschlossen. Das teilte EU-Ratspräsident Charles Michel auf der Online-Plattform X (früher: Twitter) mit. "Euer Platz ist in der europäischen Familie", schrieb Michel. 

Ein Schritt, für den sich vor allem Österreich stark gemacht hat, drängt man doch seit Monaten darauf, dem Land - als dem letzten des Westbalkan, außer Kosovo - die Türe zur EU sichtbar aufzumachen. "Die heutige Entscheidung ist ein bedeutsamer Schritt auf eurem Weg in die EU. Nun muss die harte Arbeit fortgesetzt werden, damit Bosnien-Herzegowina laufend weiterkommt, wie euer Volk es will."

Österreich, in Brüssel durch Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) vertreten, gehört zu den stärksten Befürwortern einer schnelleren EU-Integration Bosniens.

Einige EU-Staaten hatten im Vorfeld aber Bedenken angemeldet, weil das Land noch nicht alle geforderten Reformen umgesetzt hat. Vor allem die Niederlande und Frankreich standen bis zuletzt auf der Bremse.

Aus Österreich gratulierten umgehend Europaministerin Karoline Edtstadler und Außenminister Alexander Schallenberg (beide ÖVP). "Sie sind Teil der europäischen Familie, die EU ist ohne den Westbalkan nicht vollständig. Jetzt ist es wichtig, den Kurs beizubehalten und den ehrgeizigen Reformkurs fortzusetzen. Sie können auf die anhaltende Unterstützung Österreichs zählen!", twitterte Edtstadler.

"Dies ist eine wohlverdiente Belohnung für Ihren Reformwillen und Ihren Mut. Wir werden Sie weiterhin auf diesem Weg unterstützen!", versicherte Schallenberg auf X (ehemals Twitter).

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